Tischtennis: Borussen-Trio feiert Einzug ins Achtelfinale

Der Ehrgeiz von Boll, Ovtcharov und Süß wird in Bremen belohnt. Am Montag wartet Jülich.

Düsseldorf. Eigentlich könnte Borussias Trainer Dirk Wagner an diesem Wochenende entspannter sein. Denn vom deutschen Pro-Tour-Turnier in Bremen ist der Weg zurück nach Düsseldorf deutlich kürzer als zuletzt von Russland oder Frankreich aus. Das ist wichtig für die Tischtennis-Profis, denn am Montag treten sie zum West-Derby der Deutschen Tischtennis Liga (DTTL) in Jülich an. Doch wirklich entspannen kann Dirk Wagner mit der Vorausschau auf die Partie gegen das Team um den Ex-Borussen Jörg Roßkopf und den Japaner Taki Takakiwa nicht. "Ich weiß, dass die German Open für unsere Spieler große Bedeutung haben. Für jeden von ihnen geht es um ganz viel", sagt Wagner.

Das stellten die Borussen gestern zum Auftakt gleich unter Beweis: Neben Timo Boll stehen auch Christian Süß und Dimitrij Ovtcharov im Achtelfinale der German Open. Süß feierte in der zweiten Runde einen überraschenden 4:3-Sieg gegen den chinesischen Weltranglisten-Sechsten Chen Qi und spielt nun gegen den Japaner Koji Matsushita. In der ersten Runde hatte der Düsseldorfer Lim Jae Hyun aus Südkorea mit 4:1 besiegt. Ovtcharov schlug den Schweden Frederik Hakansson 4:1 und zog durch ein 4:3 gegen Altstar Jörg Roßkopf ins Achtelfinale ein, wo Weltmeister Wang Liqin wartet. Timo Boll bekommt es nach Siegen über den Slowaken Thomas Keinath (4:0) und den Düsseldorfer Teamkollegen Jun Mizutani (Japan, 4:0) mit dem Belgier Jean-Michel Saive zu tun.

Boll ist Titelverteidiger im Einzel und hat sein Heimturnier zweimal gewinnen können: 2004 in Leipzig und 2006 in Bayreuth. "Bei Turnieren in Deutschland bin ich besonders motiviert, die Unterstützung ist immer großartig", so Boll, "und an Bremen habe ich sowieso gute Erinnerungen." Bei der Mannschafts-WM vor einem Jahr gewann er mit Roßkopf, Süß, Bastian Steger und Zoltan Fejer-Konnerth die Bronzemedaille.

Motivationshilfe In Bremen ging es um insgesamt 151 200 US-Dollar Preisgeld. Die Summe ist im Vergleich zu den übrigen Veranstaltungen der 18-teiligen Profitour erhöht, denn die deutsche Station zählt zu den vier hervorgehobenen "Major"-Turnieren. Und die 35 deutschen Starter wollen sich so gut wie möglich vor heimischem Publikum präsentieren.