Tischtennis: Borussia muss improvisieren
Einsatz von Timo Boll gegen Bogoria ist stark gefährdet.
Düsseldorf. Borussias härtester Gegner in diesen Tagen ist unsichtbar. Es ist ein Virus, das Spitzenspieler Timo Boll in den vergangenen zwei Wochen zum bettlägerigen Patienten machte. „Ich habe seitdem keinen Ball gespielt, zwei Wochen fast nur im Bett gelegen“, sagt Boll.
Selbst wenn der Spitzenspieler aus medizinischer Sicht wieder Sport treiben dürfte, bleibt sein Einsatz am Freitag im vorletzten Champions-League-Gruppenspiel gegen den polnischen Meister Bogoria Grodzisk Mazowiecki (19 Uhr, Tischtenniszentrum) fraglich.
Das ist bitter für die Borussia: Boll krank, Christian Süß nach fünfmonatiger Verletzungspause gerade erst wieder dabei, Janos Jakab mit gerade überwundenen Schulterproblemen — der Rekordmeister geht am Stock und steuert auf ein Desaster zu.
„Bolls Fehlen wäre schon eine herbe Schwächung“, sagt Manager Andreas Preuß. Und ein Blick auf die Tabelle der Düsseldorfer Gruppe zeigt, wie bedeutsam ein Sieg wäre: Denn Bogoria, Borussia (jeweils 3:1 Siege) und Niederösterreich (2:2) haben jeweils alle Chancen auf einen der ersten beiden Plätze und auf die Teilnahme am Viertelfinale. Bislang ist allein Istres (Frankreich) mit vier Niederlagen abgeschlagen.
Die drei Favoriten würden gerne Gruppensieger werden, um den starken russischen Teams aus dem Weg zu gehen. Preuß weiß: „Bei einer klaren Niederlage ist der erste Platz weg, und dann brauchen wir schon eine glückliche Konstellation, um es als Zweiter ins Viertelfinale zu schaffen.“
Am Ende könnte ein Dreier-Vergleich entscheiden, da Bogoria und Niederösterreich auch noch aufeinandertreffen. Die Borussia braucht jeden Zähler. Entsprechend tritt das Bundesliga-Spiel am Sonntag bei der TG Hanau (15 Uhr) in den Hintergrund, für das Boll ohnehin nicht eingeplant war. „Wir hoffen, dass er wenigstens ein Spiel an Position drei bestreiten kann.“
Dass es Süß richtet, darauf wollen und können sich die Verantwortlichen nicht verlassen. Am Freitag dürfen die wohl rund 700 Zuschauer gespannt sein auf den ersten Heimauftritt des 26-Jährigen in dieser Saison, der sich nach eigener Aussage fit genug fühlt. Im Hinspiel in Polen gab es eine 1:3-Niederlage.