Düsseldorf. Borussias Dimitrij Ovtcharov wirkt immer noch überrascht. Dass der Tischtennis-Profi im auslaufenden Jahr von Position 85 auf 19 sprang, Europameister wurde und jetzt beim "Grand Final" der Pro-Tour-Serie startet. Vom heutigen Donnerstag bis Sonntag spielen in Peking die acht besten Doppel bzw. die je 16 besten Einzelspieler des Jahres. "Das ist was Besonderes, dass ich zum ersten Mal beim Pro-Tour-Finale dabei sein darf", sagt Ovtcharov und hofft, einen der Großen ärgern zu können. Im Doppel hat er sich mit Christian Süß qualifiziert. Erstaunlich, weil die beiden erst wenige Turniere zusammengespielt haben. "Wir wollen möglichst weit kommen und vielleicht für eine Überraschung sorgen", so Süß. Mit ganz anderen Vorhaben kam Timo Boll nach China. Der Weltranglisten-Fünfte konnte den Wettbewerb 2005 gewinnen - im Einzel und im Doppel. Jetzt sei es an der Zeit, einen der großen Chinesen zu schlagen. "Das wird schwierig, denn ich spiele in guter Verfassung, aber nicht in Top-Form", sagt Boll. Unglücklicherweise ergab die gestrige Auslosung, dass Boll und Ovtcharov zum Auftakt heute im direkten Duell um den Einzug ins Viertelfinale spielen. Boll: "Für ein Duell Ovtcharov gegen Boll hätten wir nicht 10 Stunden fliegen müssen, das hätten wir auch im Training erledigen können." Wichtiger als das Turnier ist aber Olympia 2008. Daher dosiert er seine Auftritte auch genau. Nach dem "Grand Final" startet Boll nicht mit der Europa-Auswahl beim "Good Luck Beijing Mannschaftsturnier". Erst beim Turnier am 21. und 22. Dezember tritt Boll wieder an.