Tischtennis/Bundesliga: Borussen sind heiß auf das „Double-Triple“

Boll & Co. können am Sonntag am Staufenplatz nicht nur den nationalen Titel verteidigen.

Düsseldorf. Borussia-Trainer Danny Heister und Manager Andreas Preuß hätten allen Grund gehabt, den „Vatertag“ zum Feiern zu nutzen. Schließlich sind sie mehrfache Väter. Ein bisschen Vorfreude ist ihnen nach dem Pokalsieg und dem Champions-League-Triumph vor neun Tagen anzumerken, weil nun auch der deutsche Meistertitel greifbar nahe ist.

Doch ein „Triple“ zu verteidigen, das hat in der großen Tischtennis-Welt noch kein Top-Klub geschafft. Es gab bisher sogar nicht einmal ein Wort dafür: Wenn sich die Borussia am Sonntag gegen die TTF Ochsenhausen (13 Uhr, Restkarten an der Kasse) im Rückspiel die deutsche Meisterschaft sichert, ist dann also das „Double-Triple“ perfekt. Das Hinspiel hatte die Borussia mit 3:1 gewonnen, könnte sich eine 2:3-Niederlage leisten. Aber darauf will es Trainer Heister nicht ankommen lassen: „Es bleibt ein Finale, und in unserem Sport geht es schnell, dass mal ein Spiel wegläuft. Wir müssen konzentriert an die Sache herangehen und unser bestes Spiel abrufen.“

Zumal sich die Ochsenhausener um die Ex-Borussen Seiya Kishikawa und Marcos Freitas zum Ende einer langen Spielzeit noch einmal mächtig reinhängen wollen. Vielleicht können sie den Top-Favoriten kalt erwischen, möchten nicht bloß die Statistenrolle beim Düsseldorfer Triumphzug einnehmen. Für Kishikawa, Freitas und Ruwen Filus ist es immerhin das letzte Spiel für die Tischtennis-Freunde — alle drei wechseln den Klub. Schon im Hinspiel hatten drei der vier Paarungen auf des Messers Schneide gestanden, mit etwas Glück hätten die Oberschwaben sogar hoch gewinnen können.

Andreas Preuß ist das völlig klar: „Das Ergebnis spiegelt nicht den wahren Verlauf wider. Ochsenhausen hatte sogar durchaus Chancen, das Spiel 3:0 zu gewinnen.“ Am Ende stand aber der 20. Sieg im 21. Saisonspiel der DTTL-Haupt- und Play-off-Runde und ein gutes Polster für das Rückspiel.

„Am besten versuchen wir, die Begegnung zu gewinnen, anstatt auf zwei Punkte zu spekulieren“, sagt Preuß und fordert alle Akteure (und Zuschauer) auf, sich nicht nur auf Timo Boll zu verlassen. „Wir dürfen nicht schon in Gedanken bei der Meisterfeier sein.“ Die Party soll nach dem Spiel in jedem Fall stattfinden — als Saisonabschlussfeier für Fans und Vereinsmitglieder.