Tischtennis-Bundesligist Borussia Düsseldorf schaut nach vorn
Das Ausscheiden in der Champions League hat dem Manager der Borussia weh getan.
Düsseldorf. Die Borussia kann sich nach dem Champions-League-Aus ganz auf die Tischtennis-Bundesliga konzentrieren — das ist das Positive an den jüngsten Viertelfinalniederlagen (0:3, 1:3) gegen Titelverteidiger TTC Orenburg.
Unter dem Strich stehen aber sechs teils deutliche Pleiten in dieser Saison in der europäischen Königsklasse. Die WZ fragte bei Manager Andreas Preuß nach den Ursachen und möglichen Konsequenzen.
Herr Preuß, wie sehr schmerzt das Ausscheiden im Viertelfinale?
Preuß: Nach dem Viertelfinalhinspiel saß der Stachel tiefer, da hatten wir gute Chancen liegen lassen, weil das Können und das Glück fehlte. Die Niederlage war zu hoch, so dass unsere Chance im Rückspiel nur noch minimal war. Vielleicht kam das Spiel nach allen Verletzungen und Leistungstiefs zu früh. Im März und April sind wir sicher besser in Form.
Die Borussia ist erst durch einen Regelverstoß eines Gruppengegners ins Viertelfinale gerutscht. Wären Sie nach dem Vorrunden-Aus lieber im ETTU-Pokal geblieben und hätten um den Titel mitgespielt?
Preuß: Für unseren Saisonverlauf wäre es sicher besser gewesen, möglicherweise hätte es mehr Erfolgserlebnisse beschert. Aber so hatten wir ein tolles Heimspiel gegen Orenburg vor ausverkauftem Haus. Wir haben so viele Karten verkaufen können wie seit zehn Jahren nicht mehr. Da verliere ich lieber so im Viertelfinale, als im Finale des ETTU-Pokals nach drei anstrengenden und teuren Auswärtstouren.
Von 21 Einzeln wurden nur in der Champions League nur drei gewonnen — eine fatale Bilanz?
Preuß: Natürlich sind wir nicht zufrieden, aber es gab Gründe für die jeweiligen Niederlagen. Mal Verletzungspech, mal Trainingsrückstand, mal begründete Formschwäche. Da ziehen wir einen Strich drunter und schauen nach vorne.
Gilt es jetzt, etwas grundsätzlich zu ändern bei der Borussia?
Preuß: Nein, was sollten wir denn ändern? Das Trainingskonzept stimmt, auch das Umfeld funktioniert. Jetzt müssen wir für die nächste Saison eine Mannschaft zusammenstellen, die wieder erfolgreicher spielen kann.
Welcher Plan schwebt Ihnen da vor?
Preuß: Wir sind Pokalsieger und können noch Deutscher Meister werden — so schlecht sind wir also schon jetzt nicht. In Top-Verfassung können wir gegen Teams wie Orenburg gewinnen, aber auch verlieren. Wir wollen, dass sich Timo Boll als unser Spitzenspieler stabilisiert und auch als 32-jähriger Familienvater der sportliche Anführer bleibt. Wie es auf den Positionen dahinter aussieht, ist völlig offen.