Tischtennis: Ex-Borussen wollen Düsseldorf ein Bein stellen
Hielscher und Keen spielen beim Pokal-Endturnier für Außenseiter Werder Bremen.
Düsseldorf. Lars Hielscher ist im deutschen Tischtenniszentrum am Staufenplatz ein gern gesehener Gast. Schließlich hat er lange Zeit das Trikot der Borussia getragen.
Der 29-Jährige wohnt und trainiert auch weiterhin in Düsseldorf, dabei hat er längst beim SV Werder Bremen eine neue sportliche Heimat in der Deutschen Tischtennisliga (DTTL) gefunden.
Vor kurzem verlängerten die Bremer den Vertrag mit dem Nationalspieler bis 2011, und es heißt sogar, dass kaum ein anderer DTTL-Profi beliebter sei als der 29-Jährige. Das dürfte sich heute ändern, wenn der Wahl-Düsseldorfer mit seinen Bremer Mannschaftskollegen den Coup der DTTL-Hinrunde wiederholt.
Die Bremer fügten der Borussia mit 3:0 eine herbe Pleite zu. Hielscher leitete mit einem Sieg über Dimitrij Ovtcharov den Triumph ein. Allerdings war bei jener Niederlage in der DTTL Borussias Spitzenspieler Timo Boll nicht dabei. Das wird heute beim Pokal-Endturnier der besten vier Teams anders sein, und somit gehen die Borussen als Favorit in die Neuauflage des letztjährigen Finales (3:1).
"Natürlich ist es sehr schwer, Düsseldorf in Bestbesetzung zu schlagen, aber unmöglich ist es nicht. Letztes Jahr im Finale hatten wir auch eine Chance, die wir leider nicht genutzt haben, aber wir gehen auch diesmal an den Tisch, um zu gewinnen", sagt der Bremer, der in Trinko Keen einen weiteren Ex-Borussen an der Seite hat.
Egal wer auf der anderen Seite steht, so Borussias Trainer Dirk Wagner: "Wer es unter die letzten Vier geschafft hat, ist potenziell ein gefährlicher Gegner. Wir haben in dieser Saison schon mehrfach erlebt, wie stark bei diesem Spielsystem auch die vermeintlichen Außenseiter sein können."
Jedoch ist die Zielsetzung für den amtierenden Pokalsieger klar. Das weiß auch Wagner: "Wir fahren nach Hannover, um Pokalsieger zu werden." Dafür mussten seine Spieler das Weihnachtsfest fast ausfallen lassen. Lediglich Christian Süß durfte etwas ausruhen, um seine Erkältung endgültig loszuwerden.
Ovtcharov ließ dagegen lediglich an Heiligabend "mal die Trainingseinheit am Nachmittag" ausfallen, stand aber an den Weihnachtsfeiertagen zweimal täglich in der Halle. Ähnlich wie Boll und Marcos Freitas. Und Ovtcharov weiß genau, dass sich das auszahlen kann, wenn es eng wird: "Gegen Bremen müssen wir gewinnen. Im Finale ist dann alles möglich."
So ein enges Spiel erlebten die Borussen zuletzt am 16. November in der DTTL-Partie bei Vizemeister TTC Frickenhausen/Würzburg, als Ovtcharov und Süß erst im Abschlussdoppel das 3:2 perfekt machten, obwohl Boll zuvor seine beiden Einzel jeweils ohne Satzverlust sicher gewonnen hatte. Frickenhausen könnte im Endspiel der Gegner sein, einen Sieg im Halbfinale gegen Plüderhausen vorausgesetzt.