Tischtennis: Meistertitel ist das Mindestziel der Borussia

Auch ohne Christian Süß soll Bremen nicht zum Stolperstein für die Borussia werden.

Düsseldorf. Diese große Frage treibt die Tischtennis-Profis von Borussia Düsseldorf derzeit um: Ist das Team auch ohne Christian Süß stark genug, um den Meistertitel zu verteidigen? Denn das dürfte jetzt das Mindestziel sein, damit diese Saison nicht im völligen Desaster endet.

Der Pokalsieg steht zwar schon zu Buche, aber beim neu ausgespielten „ETTU-Supercup“ langte es nur zu einem dritten Platz unter vier Teams, und in der Champions-League kassierte das Team um Spitzenspieler Timo Boll das bittere Halbfinal-Aus gegen ASTT Chartres. Letzteres war auch das deutliche Signal, dass der 31-jährige Boll es nicht mehr alleine richten kann. Was er sowieso nicht könnte, da in der Bundesliga drei Einzelsiege bis zum Spielgewinn nötig sind.

Dass Boll davon zwei beisteuert, ist aber längst keine Garantie mehr. Hinzu kam die nötige Knieoperation von Süß zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt vor dem Saisonfinale. Zumindest ist der Eingriff vergangene Woche „zur vollsten Zufriedenheit der behandelnden Ärzte verlaufen“, heißt es.

Süß hat die Reha bei Physiotherapeut Bernd Restle mittlerweile begonnen und wird mehrere Monate ausfallen. Entsprechend wird hinter Boll vor allem Patrick Baum gefragt sein, aber auch „Ersatzmann“ Ricardo Walther muss womöglich seinen Teil beisteuern, wenn es am 21. April und 5. Mai in Halbfinal-Hin- und -Rückspiel gegen Bremen um den Einzug ins Endspiel in Stuttgart geht (2. Juni).

Rein formal wird der letzte Bundesligaspieltag, an dem die Borussia an diesem Sonntag auf den 1. FC Saarbrücken trifft (15 Uhr, Tischtenniszentrum), keine Überraschungen mehr bringen: Die Gäste werden als Tabellenvierter in die Play-off-Runde einziehen und dort auf die TTF Ochsenhausen treffen.

Die Borussia kann aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses die Tabellenführung auch bei einem 3:0-Erfolg nicht mehr zurückerobern und trifft im Halbfinale auf die drittplatzierten Bremer. Aber dennoch ist die Begegnung für Trainer Danny Heister wichtig: „Patrick Baum war bis Montag in China und ist seit Mittwoch wieder bei uns im Training. Er muss nun wieder in den Alltag finden. Für Ricardo Walther ist das Spiel gegen Saarbrücken wichtig, weil er nach der internationalen Pause Wettkampfpraxis benötigt.“

Für alle Borussen gilt es nun, gegen Saarbrücken Selbstvertrauen für den Saisonendspurt zu tanken. „Natürlich starten wir lieber mit einem Sieg im Rücken in die Halbfinal-Serie“, sagte Heister. Das Hinspiel gewann sein Team knapp mit 3:2, verzichtete Anfang Dezember aber auf einen Einsatz von Timo Boll. Den zweiten Sieg gegen den Vorjahresfinalisten fuhren die Düsseldorfer im Viertelfinale um die Deutsche Pokalmeisterschaft Ende vergangenen Jahres ein (3:1) - da war Boll dabei.