Tennis-Bundesliga Titeltraum statt Betriebsausflug

Der Rochusclub schielt vor dem Spiel in Bruckmühl nach oben.

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Vor etwas mehr als fünf Wochen hatte Detlev Irmler noch gedacht, dass das Auswärtsspiel beim TC Bruckmühl-Feldkirchen ein echtes Endspiel um den Klassenverbleib werden würde. Doch der Rochusclub steht zwei Spieltage vor dem Saisonende der Tennis-Bundesliga auf dem vierten Tabellenplatz und schielt sogar noch ein wenig nach ganz oben. „Wir schnuppern ein bisschen am Titel. Zwei Siege könnten vielleicht reichen“, sagt der Teamchef. „Wenn uns das Glück hold ist, ernten wir vielleicht das, was wir gesät haben.“

Der Grund, warum die Reise in den Landkreis Rosenheim kein Betriebsausflug werden soll, ist auch die Situation des Gegners. „Für die geht es ums sportliche Überleben. Wir wollen ihnen das Leben aber so schwer wie möglich machen“, gibt Irmler die Richtung vor.

Als Tabellenvorletzter muss sich der TC Bruckmühl-Feldkirchen in den verbleibenden Spielen gegen die Düsseldorfer und gegen Rot-Weiß Köln noch um einen Platz verbessern, um auch 2017 erstklassig zu sein. Die Bayern konnten in den bisherigen sieben Spielen nur selten auf ihre Topspieler Pablo Carreno Busta und Paul-Henri Mathieu zurückgreifen. Häufig musste die zweite Garde ran.

Beim Rochusclub war dies anders. Der zuletzt so formstarke Lukas Rosol wird am Sonntag nicht zur Verfügung stehen. Dennoch hat Irmler in Facundo Bagnis, Filip Horansky und Mats Moraing etablierte Stammkräfte an Bord. Dazu stehen Peter Torebko, der zuletzt beim Sieg gegen den Gladbacher HTC zu überzeugen wusste, und Matwe Middelkoop bereit. Der Niederländer begeisterte mit zwei Siegen im Match-Tiebreak gegen Krefeld und ist nicht nur ein Kandidat für das Doppel.

Um noch den ganz großen Wurf landen zu können und am Ende den Meistertitel mitzunehmen, müsste die Konkurrenz am Sonntag und in der kommenden Woche gewaltig mitspielen. Die beste Ausgangsposition hat der TK Kurhaus Aachen, der als einziger Club nur drei Minuspunkte aufweist. Für den Tabellenführer geht es nach Köln und abschließend nach Gladbach. Sollten diese beiden Federn lassen und auch Halle straucheln (BW Aachen, GW Mannheim) will der Rochusclub zur Stelle sein. Es wäre ein kleines Tennis-Märchen.