Düsseldorf-Grafenberg Deutschen Stutenderby: Ein Renntag der Superlative

Die englische Favoritin Architecture dürfte im Deutschen Stutenderby am Sonntag kaum zu schlagen sein.

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Düsseldorf. Am Sonntag findet auf dem Grafenberg der mit 500 000 Euro dotierte 158. Henkel Preis der Diana und damit das wichtigste Düsseldorfer Galopprennen des Jahres statt. Das Stutenderby, auch die „German Oaks“ genannt, wendet sich an die besten dreijährigen Vollblut-Stuten aus dem In- und Ausland und ist zudem Bestandteil der neu geschaffenen Champions-League-Serie im deutschen Turf.

Ein Weltrekord ist, dass alleine sieben der sechzehn an den Start kommenden Pferde in Köln Rath-Heumar von Markus Klug trainiert werden. Der 39 Jahre alte deutsche Championtrainer des Jahres 2014 war am Donnerstag auch bei der Startnummernauslosung im Arena-Hotel zu Gast. Klug sieht allerdings nur eine Favoritin auf die 300 000 Euro für die Siegerin am Sonntag: „Die Engländerin Architecture dürfte nach ihren Ehrenplätzen im englischen und irischen Stutenderby kaum zu schlagen sein.“

Einzig und allein der spezielle Düsseldorfer Kurs könnte der von Starjockey Frankie Dettori gerittenen Favoritin, die für 50 000 Euro von ihren amerikanischen Besitzern Roy und Gretchen Jackson aus Pennsylvania nachgenannt wurde, einen Strich durch die Rechnung machen. 16 Stuten, also die maximale Starterzahl, nehmen die geforderten 2200 Meter in Angriff.

Der 45 Jahre alte Kultjockey Dettori hat auf der Turfwelt so ziemlich alles gewonnen, was es an Preisen zu erringen gibt. Auch ein zwischenzeitlicher Lizenzentzug wegen Drogenkonsums oder ein Flugzeugabsturz, bei dem der Pilot im Jahre 2000 ums Leben kam, haben dem charismatischen fünffachen Familienvater nichts anhaben können. Der gebürtige Mailänder zählt nach wie vor zu den besten Sattelkünstlern weltweit. Noch am vergangenen Wochenende gewann der Italiener ein mit 155 000 Euro dotiertes Bayerisches Zuchtrennen mit Elliptique. Also stehen alle Zeichen auf Sieg für die Stute Architecture, die von Hugo Palmer, dem Shootingstar der englischen Turfszene im englischen Newmarket trainiert wird.

Und die Chancen der deutschen Stutenelite? Serienholde für das sauerländische Gestüt Wittekindshof mit Eduardo Pedroza im Sattel, im Training bei Andreas Wöhler in Spexard bei Gütersloh, gilt ebenso als chancenreiche Kandidatin. Andreas Wöhler könnte das Triple schaffen, gewann er doch 2014 mit Feodora und 2015 mit Turfdonna das Stutenderby. Mit guten Chancen kommen auch Meergörl (Trainer Roland Dzubasz, Hoppegarten/Jockey Frederik Tylicki) und Kasalla (Trainer Markus Klug/Jockey Adrie de Vries) an den Start.

Auch das Rahmenprogramm des Henkel-Renntags kann sich sehen lassen. In einer mit 25 000 Euro dotierten Listenprüfung über 2200 Meter hat Dettori auf Trainer Mark Johnstons Yorkidding ebenfalls Siegaussichten während im höchsten Handicap des Tages sogar die Düsseldorfer Trainer Sascha Smrczek und Ertürk Kurdu mit Seewolf, Wonnemond und Elsies Indian ein Wörtchen um den Sieg mitsprechen möchten. Der erste Start erfolgt um 14 Uhr. Der Reiter- und Rennverein empfiehlt eine frühzeitige Anreise, am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln.