Tennis Rochusclub entzaubert den Tabellenführer

Beim 5:1 über den Gladbacher HTC begeistert das Irmler-Team die 4300 Zuschauer.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Vielleicht werden sich die Spieler des Rochusclubs am Ende der Saison 2016 doch noch ein wenig über die 2:4-Niederlage vom vergangenen Freitag bei Grün-Weiß Mannheim ärgern. Ansonsten hätten die Düsseldorfer am Sonntag mit dem 5:1-Erfolg über den Gladbacher HTC die Tabellenführung übernommen.

„Das war wieder ein ungewöhnlicher Tag mit Weltklasse-Tennis“, freute sich Detlev Irmler über den Auftritt seiner Mannschaft. „Unter anderen Voraussetzungen hätten wir in diesem Jahr tatsächlich um den Titel mitspielen können. Aber das muss ich an dieser Stelle jetzt nicht wieder aufwärmen. Wir haben unserem Publikum heute noch einmal großen Sport geboten“, erklärte der Teamchef.

Lediglich Jozef Kovalik musste sich gestern vor 4300 Zuschauern auf der Anlage am Rolander Weg in seinem Einzel Daniel Gimeno-Traver geschlagen geben. Lukas Rosol, Peter Torebko und Mats Moraing begeisterten das Publikum mit Erfolgen im Match-Tiebreak. Die beiden Deutschen kamen jeweils nach verlorenem ersten Durchgang zurück und bewiesen einmal mehr, wie es um den Teamgeist und ihre eigene Form in diesem Sommer bestellt ist.

„Rosol gewinnt nach 4:8-Rückstand im Match-Tiebreak sein Spiel. Er ist das Herz unseres Teams. Torebko lag auch im zweiten Satz bereits mit 0:3 hinten. Und wieder haben die Jungs sich selbst rausgeschaufelt. Sie können alle stolz auf ihre Leistungen sein“, sagte Irmler nach dem letzten Heimspiel des Jahres.

Mit dem fünften Saisonsieg im siebten Spiel ist nun auch rechnerisch der Verbleib in der Bundesliga unter Dach und Fach. Sorgen, doch noch in Abstiegsgefahr zu geraten, hatte beim Rochusclub aber ohnehin niemand mehr. „Nach dem Spiel von Mannheim habe ich den Spielern gesagt, dass sie keine Angst vor Niederlagen haben dürfen. Sonst ist man im Tennissport falsch“, gab Irmler einen Einblick, wie er seine Mannschaft nach der unnötigen Niederlage vom Freitag wieder aufgerichtet hatte. „Pete Sampras hat einmal gesagt: ,Ich spiele nicht Tennis, um ein Match oder den Satz zu gewinnen. Ich spiele Tennis, um den nächsten Punkt zu gewinnen.’ Das habe ich den Spielern erklärt.“

Mit Blick auf die mittelfristige Zukunft wünscht sich der Teamchef, dass die vorhandenen Sponsoren ihr Engagement beim Bundesligisten verlängern und vielleicht nochweitere Geldgeber auf den Club aufmerksam werden: „Mal schauen, ob die Leute hier wach werden. Wenn das der Fall ist, hat diese Mannschaft eine große Zukunft vor sich.“ Vielleicht sogar als echter Kandidat auf einen Meistertitel in der Tennis-Bundesliga.