Fortuna Düsseldorf Trainer Funkel fordert eine laute Fortuna
Gegen Kaiserslautern feiert der vierte Coach der Saison seine Premiere. Er setzt auf viel Kommunikation auf dem Feld.
Düsseldorf. „Fortunas neuer Trainer feiert am Samstag sein Debüt.“ Sätze wie diesen gab es bei und über Fortuna Düsseldorf in der jüngeren Vergangenheit häufiger zu lesen. Vom vergangenen Sommer bis heute insgesamt vier Mal. Friedhelm Funkel soll aber nun der letzte Fußballlehrer sein, der beim Zweitligisten in dieser Spielzeit seine Premiere erlebt. Nach Frank Kramer, Peter Hermann und Marco Kurz sind die Verantwortlichen des Tabellen-16. sicher, nun mit dem gebürtigen Neusser den richtigen Mann gefunden zu haben, um den Sturz in die Drittklassigkeit verhindern zu können. Interims-Vorstandsboss Paul Jäger hatte bei der Vorstellung des neuen Übungsleiters zugegeben, dass er sich bei Funkels Vorgängern schon sicher gewesen sei. Nun aber sei der richtige Mann gefunden.
Funkel selbst versprüht vor dem wichtigen Spiel seines neuen Teams gegen den 1. FC Kaiserslautern (Samstag, 13 Uhr, Arena) Zuversicht. Diese schien sich in den vergangenen Tagen auf den Vorstand und Sportdirektor Rachid Azzouzi übertragen zu haben. „Die Jungs haben im Training ihre Bereitschaft gezeigt. Die Einheiten haben Spaß gemacht und die Voraussetzungen sind gut. Jetzt wollen und müssen wir das im Spiel umsetzen“, sagte Funkel am Freitag. Nach fast zwei Jahren, in denen er kein Team trainierte, verspürt der 62-Jährige wieder das gewisse Kribbeln: „Ich merke diese Anspannung in mir. Allerdings wäre ich auch fehl am Platze, wenn ich nicht mehr nervös wäre vor einem Spiel. Ich freue mich riesig.“
Gegen die ebenfalls kriselnden „Roten Teufel“ wünscht sich Funkel vor allem zwei Dinge: „Ich will eine laute Mannschaft auf dem Platz, die miteinander kommuniziert. Abwinken oder hängende Köpfe will ich nicht sehen. Das mag ich nicht“, sagte der 320-malige Bundesligaspieler. Ein Stück weit könne Erfolg im Fußball erzwungen werden, erklärte Funkel. Voraussetzung dazu wäre jedoch, dass alle an den Erfolg glauben. So einfach das klingt, so schwer ist das für manchen Fan der Fortuna angesichts der jüngsten Auftritte.
Doch Friedhelm Funkel ist seit mehr als 25 Jahren im Trainergeschäft und hat in Düsseldorf nur wenige Tage benötigt, um eines der größten Probleme des Teams auszumachen: „Fußballerisch reicht das. Die Qualität ist da. Vieles ist ein Kopfproblem. Das kannst du in den Griff bekommen.“ In weniger als einer Woche mag das kaum zu schaffen sein. Mit vielen Einzelgesprächen hat der neue Fortuna-Coach versucht, Probleme zu erkennen und Lösungen zu erarbeiten. Letztendlich sei die Formel aber simpel: „Wir brauchen Erfolgserlebnisse. So einfach das klingen mag. Dann geht es auch dem Verein besser.“
Gegen Kaiserslautern soll es am Samstag die richtige Mischung sein, um den ersten Schritt zu meistern. „Wir müssen aggressiv sein, dürfen aber nicht überziehen. In gewissen Situationen ist Ruhe wichtig. Du attackierst den Gegner, dann musst du ihn mal wieder kommen lassen“, erklärte Funkel zur taktischen Ausrichtung.
Bei der Aufstellung wollte er sich am Freitag nicht in die Karten schauen lassen: „Im Kopf habe ich zwölf, 13 oder 14 Spieler, aber das ist noch nicht fest. Kein Spieler ist unersetzlich. Alle haben Qualität.“ Geht es nach Funkel, werden die Fortuna-Profis genau das am Samstag endlich mal wieder unter Beweis stellen. Beim letzten Trainerdebüt der Saison 2015/16.