ART mit Bruderduell der Ranftlers

Beim Spiel des Oberligisten treffen Patrik und der Gladbacher Sascha morgen aufeinander. Der „Kleinere“ will gewinnen.

Foto: Krings

„Wir? Zusammen in einer Mannschaft? Das geht gar nicht.“ Das sagt Patrik Ranftler vom ART Düsseldorf vor dem Bruderduell in der Handball-Oberliga am Samstag (18 Uhr). Sascha Ranftler ist drei Jahre älter und hat in der Jugend noch auf seinen kleinen Bruder herabgeschaut. Inzwischen ist es mindestens ein Duell auf Augenhöhe, wenn sich die Mannschaften des ART und von Borussia Mönchengladbach gegenüberstehen. Obwohl es morgen zu direkten Duellen in der Halle an der Graf-Recke-Straße kaum kommen wird. Patrick ist als einziger Linkshänder im Team von Trainer Dusko Bilanovic auf Rechtsaußen gesetzt, während der Bruder für die Borussia im Rückraum spielt und im Hinspiel eine empfindliche Niederlage im Familienduell kassiert hatte (33:34).

„Die ganze Familie wird da sein, und die ist ziemlich groß. Auch deshalb wird es kein normales Spiel für uns werden“, sagt der Ranftler, der für den ART aufläuft. Zwischen den Mannschaften geht es auch jetzt im Vorfeld schon hin und her. Einige Wetten laufen bereits.

Doch nicht nur um eine Entscheidung im Bruderduell geht es. Beide Mannschaften wollen sich für die Nordrheinliga im kommenden Spieljahr qualifizieren, so kommt es für den Tabellenfünften aus Düsseldorf jetzt auf jeden Punkt an. „Obwohl wir ein gutes Polster haben, benötigen wir aus den letzten fünf Spielen noch drei Siege“, sagt Patrik Ranftler, der bei der knappen Niederlage am vergangenen Sonntag gegen den TuS Homberg bester Torschütze der Rather war.

Zwar steht der etatmäßige Torjäger Timo Heuft auch diesmal noch nicht zur Verfügung, aber die zuletzt verletzt pausierenden Simon Wohlrabe und Lars Lipperson kehren wohl in die Stamm-Sieben zurück. Dafür plagen Trainer Dusko Bilanovic diesmal andere Personalsorgen. Auch die angeschlagenen Yannick Sinnecker (Rückenprobleme) und Rene Wagner (Handverletzung) drohen auszufallen.

Dass die Nachricht vom Trainerwechsel beim ART für Unruhe gesorgt hat, glaubt der scheidende Bilanovic übrigens nicht. „So ist nun mal das Geschäft“, sagt der ART-Cheftrainer. „Es ging in den Verhandlungen nur um die Vertragsinhalte. Es gab und gibt keine atmosphärischen Störungen.“ Bilanovic wollte sich finanziell absichern, um seine Familie von Aurich an den Rhein zu holen, die das Hin und Her des Familienvaters leid war.

Obwohl Bilanovic nicht bleibt, steht die Kaderplanung des ART bereits in großen Zügen. Eine Position im Rückraum wird noch offen gehalten, um einen möglichst starken Spieler zu verpflichten. Zuerst muss der ART aber die Qualifikation für die Nordrheinliga schaffen und „notfalls“ auch gerne ein Bruderduell für sich entscheiden.