Oberliga Niederrhein TuRU baut SC West im Derby auf
Die zuletzt kriselnden Oberkasseler siegen klar mit 3:0 gegen schwache Oberbilker. Frank Zilles ist enttäuscht.
Düsseldorf. Es bedurfte keiner großen Menschenkenntnis, um erkennen zu können, wie es um die Stimmung von Frank Zilles nach der 0:3 (0:1)-Niederlage im Derby der Fußball-Oberliga beim SC West bestellt war. Der „dicke Hals“, mit dem TuRUs Trainer zur Pressekonferenz nach dem Spiel schritt, war auch so für Jedermann sichtbar. Zilles war nicht gut zu sprechen auf seine Mannschaft, die nach einigen Mut machenden Auftritten in den letzten Wochen ausgerechnet in diesem Prestigeduell wieder in alte Muster verfiel und somit als idealer Aufbaugegner für den zuvor viermal hintereinander in Pflichtspielen geschlagenen SC West diente.
Als einen Knackpunkt machte Frank Zilles den in der 12. Minute von Shkelzen Imeri geschossenen und von Sebastian Siebenbach parierten Handelfmeter aus. „Danach war das Spiel für uns im Prinzip schon Geschichte“, konstatierte der Ex-Profi, der bei den Seinen im Anschluss nur noch „hängende Köpfe“ sah.
Doch die TuRU hatte Sonntag nicht nur ein mentales Problem. Auch fußballerisch wollte es nicht laufen. Die erneut aus einer defensiven Grundordnung heraus agierenden Oberbilker kamen kaum einmal konstruktiv nach vorne und packten in der Defensive nicht konsequent zu. Bezeichnend war die Szene vor dem 1:0, als Wests Kapitän Christoph Zilgens den Ball aus dem Stand in den Strafraum flanken konnte, wo Shunya Hashimoto zwischen Max Nadidai und Armin Pjetrovic zu Fall kam. Abdullah Keseroglu legte sich den Ball zum Strafstoß zurecht und verwandelte (31.).
Mit dem Rückstand war das Konzept der TuRU über den Haufen geworfen. Zilles reagierte entsprechend und richtete sein Team zur Pause mit den Hereinnahmen von Robin Beckers und Shunsaku Fujita offensiver aus. Doch auch diese Maßnahme verpuffte wirkungslos, weil es den nun optisch überlegenen Gästen immer noch nicht gelang, in torgefährliche Räume vorzudringen. Wie es besser geht, zeigte der SC West dann Mitte des zerfahrenen zweiten Abschnitts beim Angriff zum 2:0. Ryutaro Omote bediente den auf den ersten Pfosten zulaufenden Dennis Ordelheide so maßgerecht, dass dieser nur noch den Fuß hinhalten musste (69.).
Danach hatte die Elf von Markus John im Prinzip ganz leichtes Spiel. Christoph Zilgens verschonte die TuRU zunächst noch mit einem über das Tor geschossenen Foulelfmeter (80., verursacht an Tim Kosmala). Wenig später durften die Platzherren dann aber doch noch einmal jubeln, nachdem TuRUs Kapitän Max Nadidai in eine flache Hereingabe von Omote rauschte und den Ball unfreiwillig ins eigene Tor beförderte (90.).
SC West: Siebenbach — Cetin (82. Yildiz), Forster, Kosmala, Kasela Mbona, Omote — Zilgens, Ewertz, Keseroglu — Hashimoto (76. Schreuers), Ordelheide (89. Tekadiomona)
TuRU: Nowicki — Wolf (46. Fujita), Reitz, Nadidai, Pjetrovic (71. Öz), Nonaka — Ivosevic (46. Beckers), Ozan — Boermans, Imeri, Ferati Tore: 1:0 (31., FE) Keseroglu, 2:0 (69.) Ordelheide, 3:0 (90., ET) Nadidai