TuRU bricht nach der Pause ein
Trotz der 2:0-Führung reicht es gegen Schlusslicht TV Kalkum-Wittlaer nur zu einem 2:2. Trainer Frank Zilles ist sichtlich bedient.
Düsseldorf. Frank Zilles war nach Spielschluss sichtlich bedient: „Ich habe meiner Mannschaft zur Pause gesagt, dass sie im zweiten Abschnitt keinen Schritt weniger machen dürfe. Leider hat sie nicht richtig zugehört“, schimpfte der Trainer des Fußball-Oberligisten TuRU nach dem Lokalderby gegen den Aufsteiger TV Kalkum-Wittlaer. Die Strafe für seine ungehorsamen Schützlinge folgte auf dem Fuß. Das am Ende gerechte 2:2 (2:0) gegen das Tabellenschlusslicht musste sich aus Sicht der Hausherren wie eine Niederlage anfühlen.
Aufseiten des Gegners war die Gefühlslage ganz anders, auch wenn der Punkt dem TVKW im aussichtslosen Kampf um den Klassenerhalt nicht mehr retten wird. „Für heute bin ich mit dem Zähler und der gezeigten Leistung in der zweiten Hälfte sehr zufrieden“, gab Wittlaers Trainer Giuseppe Montalto mit einem Lächeln zu Protokoll. Dabei sahen die Gesichtszüge des Gäste-Coaches zur Pause noch etwas grimmiger aus. „Da waren wir einfach zu passiv und wurden von der TuRU an die Wand gespielt“, monierte Montalto. Doch die Heimelf machte aus der Überlegenheit zu wenig und beließ es bei Treffern von Shkelzen Imeri nach Eckball von Patrick Dertwinkel (21.) und Samuel Limbasan (32.).
Dass das bis dahin einseitige Spiel mit dem Wiederanpfiff einen ganz anderen Verlauf nahm, lag zum einen am mutigeren Auftritt der Gäste, zum anderen an der TuRU, deren Spieler sich plötzlich nur noch auf Schiedsrichter Jan Oberdörster einschossen und dabei die eigene Linie völlig verloren.
Vorausgegangen war dem Ärger ein Strafstoß, den Oberdörster nach einem Handspiel von Armin Pjetrovic gegen die Oberbilker verhängte (51.). „So ist es doch immer: Wenn es bei einem selbst nicht läuft, sucht man einen Schuldigen. Und dann ist der Schiedsrichter ein gerngesehener Gast“, kritisierte Zilles das Verhalten seiner Mannschaft. Diese fing sich nach einem stümperhaften Foul von Markus Wolf an Merveil Tekadiomona noch einen weiteren Strafstoß ein, den wiederum Wittlaers Torhüter Kai Größer sicher verwandelte (67.) und damit zum Doppeltorschützen wurde.
Gröger durfte sich in einer wilden Schlussphase mit Chancen auf beiden Seiten bei einem Kopfball von Denis Ivosevic auch noch in seinem Kerngebiet auszeichnen (84.). Da auf der anderen Seite auch TuRU-Schlussmann Jonas Agen einen Schuss von Daniel Müller entschärfte (89.) und Samuel Limbasan in der Schussminute nur die Latte traf, blieb es bei der überraschenden Punkteteilung beim Treffen des Dritten mit dem Schlusslicht.