Fußball-Oberliga TuRU ist nicht torgefährlich genug
So reicht es nur zu einem 0:0 gegen den VfB Hilden. SC West verliert auf einem „unmöglichen“ Acker in Essen.
In seinem fünftletzten Heimspiel zwischen den Pfosten der TuRU hatte Björn Nowicki wohl mit etwas mehr Arbeit gerechnet. Die langjährige Nummer eins der Oberbilker, die zur kommenden Saison zum Ligarivalen 1. FC Monheim wechseln wird, wurde im Derby gegen den VfB Hilden so gut wie gar nicht geprüft. Da auf der anderen Seite aber auch die Angreifer der TuRU ohne den gesperrten Torjäger Jacub Przybylko den nötigen „Killerinstinkt“ vermissen ließen, hieß es am Ende folgerichtig 0:0. Die abstiegsbedrohten Gäste aus Hilden freuten sich über die Punkteteilung, die augenscheinlich von Beginn an auch ihr angestrebtes Ziel war. Jedenfalls tat der VfB nicht allzu viel für das Spiel, beschränkte sich vielmehr auf Kompaktheit vor dem eigenen Tor gepaart mit bescheidenen Versuchen, die Abwehr der TuRU mit langen Bällen zu überrumpeln. Das gelang den Gästen aber nur sehr selten.
Die TuRU bestimmte über weite Strecken das Geschehen und hatte die besseren Chancen. Der ebenfalls von der Konkurrenz umworbene Taoufiq Naciri kam bei einer Flanke von Lukas Reitz nur einen Schritt zu spät (40.). Nach der schönsten Kombination des Spiels zielte Saban Ferati in die Arme von Hildens Keeper Marvin Oberhoff (48.). Und auch der diesmal unglücklich agierende Jacob Ballah hätte noch die Entscheidung herbeiführen können. Doch anstatt den frei stehenden Christopher Krämer zu bedienen, verzog der flinke Angreifer aus spitzem Winkel völlig (51.).
TuRU: Nowicki - Krone, Rey, Ozan, Reitz - Funk, Munoz Bonilla, Naciri, Ferati (87. Nimoh), Ballah (87. Galleski) - Krämer (82. Hotic)
35 Minuten in Überzahl – doch der SC West verliert trotzdem
Freud und Leid liegen beim SC West in diesen Tagen dicht beieinander. Noch vor einer Woche bejubelten die in Abstiegsgefahr steckenden Oberkasseler einen so kaum für möglich gehaltenen 3:0-Erfolg über die zur Spitzengruppe zählenden Sportfreunde Baumberg. Gestern bekam das Team von Ex-Profi Ranisav Jovanovic dann wieder vor Augen geführt, wie grausam der Sport auch sein kann. Beim direkten Konkurrenten Schwarz-Weiss Essen verlor West durch ein Tor in letzter Minute trotz 35-minütiger Überzahl völlig unnötig mit 1:2 (1:0). „Das ist eigentlich gar nicht zu erklären, aber so ist der Fußball manchmal“, sagte Wests fassungsloser Trainer Ranisav Jovanovic unmittelbar nach der Partie. Auf dem ganz schwer zu bespielenden Acker am Essener Uhlenkrug erwischten die Gäste den besseren Start, nutzten aber nur eine von mehreren guten Möglichkeiten. Essen hatte spielerisch nicht viel zu bieten, kam aber kurz nach der Pause durch einen zweifelhaften Foulelfmeter zum Ausgleich (49.).
Wesentlichen Einfluss auf das umkämpfte Geschehen hatte dieser Nackenschlag nicht. Die ab der 55. Minute in Überzahl spielende Jovanovic-Elf versäumte es auch nach der Pause mehrfach, den Deckel auf die Partie zu machen. „Wir sind fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen“, kritisierte Jovanovic. So kam, was kommen musste. In der Nachspielzeit nutzten Schwarz-Weissen einige ihrer ganz wenigen Gelegenheiten und heimsten noch drei schmeichelhafte Punkte ein.
SC West: von Ameln - Stefanovski, Weiler, Gyasi, Commodore, Ewertz, Zilgens, Zieba, Senic (85. Deuß), Ribeiro (68. Stutz), Hashimoto
Tore: 0:1 (9.) Senic, 1:1 (49.) Wolkenbach, 2:1 (90.) Tsourakis