Fußball U 23-Trainer nimmt die Führungsspieler in die Pflicht
(td) Nach Schönfärberei war Nico Michaty nun wirklich nicht zumute. Fortunas Regionalliga-Fußballer hatten am Samstag im Testspiel bei der U 23 des FSV Mainz 05 (3:4) erneut beunruhigende Schwächen offenbart – und das veranlasste den Trainer, unmissverständliche Worte zu wählen.
„So ist es schwer, in der Regionalliga zu bestehen.“
Diese Aussage darf man zwei Wochen vor dem ersten Saisonspiel beim SV Straelen durchaus als Weckruf werten, der vermutlich zur richtigen Zeit kommt. Denn mit Ausnahme des 12:0-Kantersiegs gegen den baden-württembergischen Verbandsligisten Offenburger FV hat die „Zwote“ noch in keiner Vorbereitungspartie vollends überzeugt. Besonders die Sportfreunde Siegen und die SG Wattenscheid (jeweils 2:2) stellten das Team von Coach Michaty vor augenfällige Probleme; auch im Duell beim Stadtrivalen TuRU (1:0) war gerade offensiv reichlich Luft nach oben. In Mainz erzielten die Flingerner nach einem zwischenzeitlichen 0:4-Rückstand immerhin noch drei Tore. Dafür missfiel dem Trainer eine andere Tatsache: die fehlende Emotionalität auf dem Platz. „Wir sind noch viel zu lieb und brav“, monierte der 46-Jährige. „Wir müssen mehr Robustheit, mehr Präsenz auf dem Platz entwickeln und uns deutlich mehr wehren.“
Neben der Emotionalität mangelt es auch an Lautstärke. Dass Kapitän Leander Goralski und Torwart Maduka Okoye den Verein verlassen haben und Mittelfeldmotor Enrique Lofolomo aktuell bei den Profis trainiert, macht sich an dieser Stelle besonders bemerkbar. Der „Zwoten“ fehlt vor allem ein akustischer Antreiber, der das Team – wie Christian Weber oder Jens Langeneke in früheren Zeiten – auf dem Feld mitreißt. Routinier Oliver Fink ist ein stiller Anführer, Kevin Hagemann gilt ebenfalls nicht als Lautsprecher – und der 24-jährige Tim Oberdorf muss in seine neue Rolle als Führungsspieler zunächst hineinwachsen. Dennoch sagte Coach Michaty unverblümt: „Ich erwarte von unseren Führungsspielern, dass sie viel mehr vorangehen.“