Volleyball/"All-Star-Tag": Ein Spektakel für Düsseldorf
Am 5. Januar feiert die Bundesliga ihren ersten „All-Star-Tag“ – ausgerechnet in der an Spitzen-Volleyball armen Stadt.
<strong>Düsseldorf. Thorsten Endres will "ein einzigartiges Spektakel bieten". Der Geschäftsführer der Deutschen Volleyball-Liga geht dafür ein echtes Wagnis ein. Denn die Premiere des "All-Star-Tages" der Liga findet am 5. Januar ausgerechnet in Düsseldorf statt. Rund um die Partie einer Nord- gegen eine Südauswahl - analog zum Basketball - gibt es ein buntes Programm mit zusätzlichen Wettbewerben. In einer Stadt, die von höherklassigem Volleyball oder gar Bundesliga-Spielbetrieb bisher nur träumen konnte oder sich an längst vergangene Zeiten (2.Liga Frauen) erinnern muss. Kürzlich schien der Traum Wirklichkeit zu werden, als der Boss des Moerser SC, Günther Krivec, mit seinem Männer-Bundesliga-Team umziehen wollte. Doch die Stadt Moers versprach Verbesserungen in der maroden Spielhalle, und Krivec brach den Flirt mit Düsseldorf und dem als Sponsor bereit stehenden Bankinstitut ab. Gereizt hatte ihn vor allem die Mehrzweckhalle in Reisholz, die modernste Bedingungen für Hallensport und Platz für rund 3500 Zuschauer bieten kann. Genau das hat Endres und seine Mitstreiter motiviert, Düsseldorf als Spielort zu wählen. Im Quadrat zwischen den Bundesliga-Städten Wuppertal, Moers, Düren (Männer) sowie Leverkusen (Frauen) ist die Landeshauptstadt eine Volleyball-Diaspora. Der ART 77/90 stellt mit fünf Mannschaften in den Leistungsklassen und einigen Jugendmannschaften den größten Anteil, dazu in einer Spielgemeinschaft mit CVJM Ratingen die höchst spielende Männermannschaft. Der DSC 99 hat das seit Jahren etablierte Regionalliga-Team und weitere Frauen- und Mädchenteams. Die übrigen, meist unterklassigen Mannschaften verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet. Hinzu kommen rund 800 Hobby-Volleyballer in den organisierten Mixed-Ligen sowie weitere Gruppen, die nicht am Spielbetrieb teilnehmen.
Düsseldorf soll sich "aufwärmen" für die Olympia-Qualifikation im Mai
Für eine Stadt mit fast 600000 Einwohnern eine in der Menge und Qualität aber eher bescheidene Bilanz. "Genau das ist auch ein Grund für die Wahl zum Austragungsort, wo Volleyball nicht die Nummer eins ist", so Marc Wittmann von der Deutschen Volleyball-Liga, "schließlich macht der Spielort auch Sinn, weil er sehr zentral in Deutschland liegt." Außerdem sehe man das als kleines "Aufwärmen" für das vorolympische Qualifikationsturnier, das vom 22.-25. Mai im Dome stattfinden soll und bei dem sich die deutsche Nationalmannschaft für die Spiele in Peking qualifizieren will. Die Austragung des "All-Star-Tages" haben die Düsseldorfer übrigens auch einem Wuppertaler zu verdanken: Stefan Steinacker, sportlicher Leiter des dortigen Bundesligisten, der sicherlich auch außerhalb der Stadtgrenzen für Publikum werben wird. "Aber auch in Düsseldorf wird noch was passieren", sagt Wittmann und verweist auf die Zusammenarbeit mit der Düsseldorf Marketing & Tourismus (DMT). Schließlich soll es ein einzigartiges Spektakel werden, aber nicht das einzige bleiben. Die DVL lässt durchblicken, dass der "All-Star-Tag" zur festen Einrichtung werden soll. "Und warum dann nicht immer in Düsseldorf", so Wittmann.All-Star-Tag der Deutschen Volleyball-Liga
Programm: 15 Uhr Hallenöffnung, 16 Uhr Volleyball-Wettbewerbe u.a. härtester Aufschläger, 17.30 Uhr Begrüßung der Teams, 17.45 Uhr Seitenwahl und Aufwärmen, 18 Uhr Spiel Nord- gegen Südauswahl, 20.30 Uhr Spielerparty
Karten: Unter Tel. 01805/633337 und an den bekannten Vorverkaufsstellen
Teams: Die Spieler der Nordauswahl kommen von den Vereinen SCC Berlin, Wusterhausen, Wuppertal, Düren, Moers und Hamburg (Trainer: Mirko Culic/Düren). Die Südauswahl besteht aus Akteuren von Friedrichshafen, Haching, Eltmann, rhein-main Volley, Bad Dürrenberg/Spergau und Leipzig (Trainer: Stelian Moculescu/Friedrichshafen).
Spieler: Die Erstliga-Trainer haben eine bestimmte Zahl von Spielern nominiert. Bis zum letzten Spieltag vor Weihnachten dürfen die Fans per Internet-Abstimmung wählen.
Internet: www.volleyball-bundesliga.de und www.volleyball.de