Düsseldorf Wallach Mighty Mouse macht Anderson Lucoqui froh
Fast 15 000 Zuschauer kommen zum Renntag der Fortuna auf den Grafenberg.
Düsseldorf. Bei herrlichem Wetter ging am Sonntag in Grafenberg der erste Renntag der Düsseldorfer Galoppsaison über die Bühne. Gleichzeitig war er der erste Renntag auf Gras in ganz Deutschland, denn bislang spielte sich das deutsche Galoppgeschehen ausschließlich auf den Sandbahnen in Neuss und Dortmund ab. Entsprechend gut besucht war die Veranstaltung: 14 360 Gäste wurden auf der Bahn gezählt.
Ein wichtiger Grund dafür war natürlich der Besuch der Fortuna und ihrer Mannschaft auf der Rennbahn, die wie schon in den vergangenen Jahren Partner des Reit- und Rennvereins war. Im Hauptrennen des Tages, dem mit 25 000 Euro dotierten Preis der Fortuna — Grand Prix-Aufgalopp, dem ersten Listenrennen des Jahres — hatte deshalb auch jeder der neun Starter einen Fußball-Profi als Paten. Am Ende durfte sich Anderson Lucoqui über den Sieger freuen. Der deutsch-angolanische Abwehrspieler des Zweitligisten war der Pate des neunjährigen Wallachs Mighty Mouse, der sich unter Jockey-Routinier Andre Best gegen die Außenseiterin Salve Venezia (Pate Fortuna-Betreuer Aleks Spengler) durchsetzen konnte. Dahinter kam der Favorit San Salvador (Pate Oliver Fink) als Dritter über die Linie. Die Freude bei Lucoqui war natürlich groß, aber auch die anderen Fortuna-Profis hatten ihren Spaß an diesem Renntag.
Der Sieger hat eine ganz besondere Geschichte. Da wäre zum einen die Trainerin. Die 36-jährige Annika Fust zählte unter ihrem Mädchennamen Rosenbaum früher zu den erfolgreichsten Rennreiterinnen des Landes. Als Trainerin bereitet sie in Warendorf vier Pferde vor, von denen der bereits neun Jahre alte Mighty Mouse das mit Abstand beste ist. Bei der Siegerehrung hatte die Betreuerin Tränen in den Augen, denn es war ihr bislang mit Abstand größter Erfolg.
Und dann wäre da das Pferd selbst: Bereits vor fünf Jahren, damals noch für einen anderen Trainer und in Köln, hatte der Wallach den Grand Prix-Aufgalopp gewonnen. Doch danach stoppten gesundheitliche Probleme die ganz große Karriere. Was den Wallach allerdings nicht davon abhielt, im Vorjahr bereits beim Fortuna-Renntag zu siegen, damals aber in einem kleineren Rennen.
Durch die Bestätigung des Vorjahreserfolgs haben die Besitzer mit dem Oldie, der in diesem Jahr nur noch zweimal laufen soll, Großes vor. Seinen nächsten Start könnte er im wichtigsten 3200- Meter-Rennen des Landes in Berlin bestreiten.
Düsseldorfer Pferde gab es am Sonntag im Hauptrennen nicht. Dafür aber einen Sieg für die heimische Trainingszentrale im Rahmenprogramm. Für diesen sorgte die von Ertürk Kurdu trainierte City Star, die einen Ausgleich III über 1700 Meter gewann. Kollege Sascha Smrczek musste sich mit zwei Platzierungen zufrieden: Monet’s Sky belegte den zweiten Platz, der letztjährige Derbykandidat Alsterprinz kam nach langer Verletzungspause zu einem guten dritten Rang.