Wasserball Die Titelsammler vom Rhein

Düsseldorf · Die Senioren-Wasserballer des Düsseldorfer Schwimmclubs sind ein Phänomen. Seit Jahren reisen sie durch die Welt und gewinnen ein Turnier nach dem anderen. In Südkorea holten sie nun ihr siebtes WM-Gold.

 Die Weltmeister-Team vom DSC 1989 nach der Siegerehrung in Südkorea.

Die Weltmeister-Team vom DSC 1989 nach der Siegerehrung in Südkorea.

Foto: DSC 1898

Der Sommer 2019 ist selbst für einen geschichtsträchtigen Verein wie Düsseldorfer Schwimmclub von 1898 etwas Besonderes. Erst stiegen die Wasserball-Herren nach 16 Jahren wieder in die Bundesliga auf, nun kürten sich die Senioren 65+ in ihrer Altersklasse zur besten Mannschaft der Welt. In Südkorea gewann das Team die Weltmeisterschaft der Masters.

Eine Sensation war das allerdings keineswegs. Die DSC-Senioren reisen seit Jahren umher und sammeln dabei einen Titel nach dem anderen ein. Das aktuelle WM-Gold war das dritte in Folge und das siebte seit 2004. Da überrascht es weniger, dass die Düsseldorfer auch fünfmaliger Europameister sind.

Sechs Spiele, fünf Siege, vier davon zweistellig

Der jüngste Coup in Gwangju, etwa 270 Kilometer südlich von der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, war ein neuerlicher Beweis der Stärke: sechs Spiele, fünf Siege, vier davon zweistellig. Lediglich gegen Piestany aus der Slowakei gab es ein 6:6-Unentschieden, die restlichen Gegner konnten kaum mithalten.

Das galt auch für den Hauptkonkurrenten aus Santa Barbara (USA). „Die Stimmung war vor dem Spiel sehr angespannt“, erinnert sich DSC-Kapitän Norbert Bande. Erstens waren die vorherigen Duelle mit den US-Masters meist knappe Angelegenheiten, zweitens hatten sich die Amerikaner in Südkorea schwimmerisch sehr präsentiert, hatten sie doch den Bronzemedaillengewinner der Freiwasser-WM in ihren Reihen.

Demonstration gegen den Hauptkonkurrenten

Prompt lagen die Düsseldorfer zu Beginn 0:2 hinten, doch dann wachten sie auf: Erst traf Bande zum 1:2, dann bereitete er den Ausgleich von Radu Rusu vor. Fortan spielte fast nur noch eine Mannschaft, am Ende hieß es 10:4 für den DSC. „Die Amerikaner schüttelten nur den Kopf. So eine Niederlage hatten Sie noch nie erlebt. Sie waren extra für ein Trainingslager in Australien, um Gold zu gewinnen“, sagt Bande.

Weltmeister war sein Team aber noch nicht, dafür brauchte es den Sieg im letzten Spiel gegen Perth (Australien): „Das war wieder viel schwerer als geglaubt. Die Kraft fehlte zunächst angesichts der 38 Grad Lufttemperatur sowie mehr als 30 Grad Wassertemperatur, und vielleicht wurde der Gegner zunächst nicht ernst genommen“, erzählt Bande. Erst spät setzte sich der DSC von 4:4 auf 8:4 ab und gewann 8:6 — das nächste WM-Gold war gewonnen.

(bes)