„Wir haben wieder echte Typen im Kader“

Vorstand Dirk Leitzbach spricht über den Abstieg und die Ziele des DSC 99.

Foto: privat

Der DSC 99 sorgte in den vergangenen Jahren für viele positive Schlagzeilen im hiesigen Amateurfußball. Die kürzlich zu Ende gegangene Spielzeit war hingegen kein Ruhmesblatt für den „Club“. Der Vorsitzende Dirk Leitzbach spricht über den Oberliga-Abstieg und die Zukunft des Vereins.

Herr Leitzbach, geben Sie mir Recht, dass die gerade abgelaufene Saison nicht gut für die Außendarstellung des DSC 99 war?

Dirk Leitzbach: Ich sehe das etwas differenzierter. Natürlich war gerade das 0:12 gegen Ratingen am letzten Spieltag blamabel. So darf man sich nicht verabschieden. Aber man sollte die Saison auch nicht nur auf Basis des Abstiegs der ersten Mannschaft festmachen, der für mich nicht mehr als ein Betriebsunfall war.

Wie bewerten Sie dann die abgelaufene Saison?

Leitzbach: Als ich vor zwei Jahren beim DSC angefangen habe, war das Ziel, die erste Mannschaft innerhalb der folgenden fünf Jahre in der Landesliga zu etablieren und mit der zweiten Mannschaft in die Kreisliga A aufzusteigen. Dass wir dann so schnell in die Oberliga aufsteigen würden, war nicht abzusehen und auch nie erklärtes Ziel. Wir haben das Jahr mitgenommen und sind nun wieder da, wo der DSC vielleicht auch hingehört. Außerdem ist unsere zweite Mannschaft in die Kreisliga A aufgestiegen. Dieser Erfolg kommt mir viel zu kurz. Wir liegen also trotz des Oberliga-Abstiegs im ursprünglichen Plan.

Was waren die Gründe dafür, dass der DSC so sang- und klanglos aus der Oberliga abgestiegen ist? Lag es nur an der sportlichen Qualität?

Leitzbach: Ich bin immer noch der Meinung, dass es eine Chance gegeben hätte, die Liga zu halten. Dafür hätte bei uns aber einfach alles stimmen müssen. Wir haben zwar nicht die finanziellen Möglichkeiten wie andere Teams. Aber wir hatten zu Beginn ja auch Spieler wie Fabian Gombarek im Kader, die durchaus oberligatauglich waren. Allerdings hat es innerhalb der Mannschaft nicht gestimmt. Es gab zu viele Grüppchen. Die Trainerwechsel haben ihr Übriges dazu getan. Sebastian Saufhaus hat es zeitlich einfach nicht mehr geschafft, Jörg Vollack hat im Anschluss nicht den richtigen Draht zum Team gefunden.

Auch Andreas Billetter hat das Ruder in der Rückrunde nicht mehr herumreißen können. Wie beurteilen Sie seine Arbeit?

Leitzbach: Andreas Billetter hat das Team ja schon in einer tabellarisch ausweglosen Situation übernommen. Das hätte nicht jeder gemacht. Er hat zuvor überwiegend im Jugendbereich gearbeitet und ist gut vernetzt, was uns sehr hilft. Er muss nun sein Profil schärfen und zeigen, dass er auch im Herrenbereich Mannschaften formen kann. Ich finde, dass wir uns in der Rückrunde unter ihm in vielen Spielen schon deutlich stabiler präsentiert haben.

Wie lauten die Ziele für die neue Spielzeit?

Leitzbach: Was die erste Mannschaft angeht, peilen wir in der Landesliga einen Platz zwischen sechs und elf an. Das ist aus meiner Sicht auch realistisch. Wir haben viele junge, entwicklungsfähige Spieler geholt, aber durchaus auch erfahrene Jungs wie Andreas Kus. Zudem haben wir Wert darauf gelegt, wieder echte Typen im Kader zu haben. Daher freut es mich, dass auch die aus Tannenhof zu uns stoßenden Eßer-Brüder es noch einmal in der Landesliga wissen wollen.

Ihnen liegt bekanntlich auch viel an der Nachwuchsarbeit. Was haben Sie in diesem Bereich vor?

Leitzbach: In den vergangenen Wochen hat schon der eine oder andere A-Junior Oberligaluft schnuppern können. Das ist toll und das muss unser Weg sein. Wir müssen auf die eigene Jugend bauen und daher auch für eine Durchlässigkeit nach oben sorgen. Ich glaube, mit unserer Infrastruktur und der Tatsache, dass wir in allen Altersklassen in der Leistungsklasse vertreten sind, bieten wir tolle Voraussetzungen für Jugendspieler.