Philipp Baar ist zweiter ART-Starter im Marathon

Langstreckler ersetzt Hendrik Pfeiffer bei der Europameisterschaft in Berlin.

Philipp Baar ist zweiter ART-Starter im Marathon
Foto: Franke

Wenn im August in Berlin die Leichtathletik-Europameisterschaften stattfinden, gehen zwei Düsseldorfer beim Marathon an den Start. Nachdem bekannt wurde, dass der 26 Jahre alte Wattenscheider Hendrik Pfeiffer wegen einer wieder aufgebrochenen Achillesfersen-Verletzung verzichten muss, rückte Philipp Baar vom ART nach. Zuvor war schon Clubkollege Sebastian Reinwand für die EM nominiert worden.

In der Gerüchteküche wurde dies seit dem Essener Marathon vor 14 Tagen gekocht, als der in Düsseldorf geborene Hendrik Pfeiffer für das „Guiness-Buch der Rekorde“ im schwarzen Büro-Anzug und mit Krawatte einen neuen Weltrekord beim Halb-Marathon (1.12 Stunden) gelaufen war. Doch das Ziel erreichte er nur humpelnd. Pfeiffer musste vor zwei Jahren wegen seiner anfälligen Ferse bereits auf die Teilnahme am Marathon bei den Olympischen Spielen in Rio verzichten. Nun ereilt ihn das gleiche Schicksal bei der Heim-EM — Ende des Monats geht es für ihn wieder unter das Chirurgen-Messer.

Philipp Baar aus der Meistermannschaft des ART ist aber nicht irgend ein Nachrücker. Er hat mit erst zwei absolvierten Rennen auf der Marathonstrecke noch nicht viel Erfahrung, war aber im Vorjahr bereits Deutscher Meister auf der halben Strecke sowie in diesem Jahr Dritter. Zudem lief Baar bei der DM in Erfurt 2017 über 5000 Meter auf Platz drei und gehört somit zu den besten deutschen Langstrecklern. Bei der Marathon-DM in Düsseldorf hatte er in 2.16:17 Stunden Rang vier belegt und stand durch diese Leistung als Nachrücker für die EM fest. Teamkollege Sebastian Reinwand hatte Silber (2.15:27 Stunden) geholt und war direkt ins EM-Team gelaufen.

Baar kam im Dezember 2016 ins ART-Team, das in diesem Jahr die Mannschafts-Meistertitel im Halb-Marathon und auf der vollen Strecke gewann. Nun freut er sich über das EM-Ticket: „Das gibt mir nun sehr viel Motivation für die Hunderte von Trainingskilometern, die vor mir liegen.“ Baar bedauert seinen Konkurrenten Hendrik Pfeifer, den er auf der Halb-Marathonstrecke bei den Meisterschaften stets hinter sich gelassen hatte. „Hendrik kann einem nur leid tun. Ich freue mich schon, wenn er bald wieder gesund mit mir zusammen laufen kann.“