Wittlaers Holger Sturm im Interview „Die Mannschaft hat resigniert“

Düsseldorf · Nach dem 0:9 gegen Berghausen musste Michael Hecker beim TV Kalkum-Wittlaer gehen. Der Sportliche Leiter Holger Sturm hat nun selbst den Trainerposten beim Fußball-Bezirksligisten übernommen.

Wittlaers Sportlicher Leiter Holger Sturm übernimmt den Bezirksligisten für zwei Spiele.

Foto: HORSTMUELLER (homü)

Auf die Blamage folgte die Trennung. Der Fußball-Bezirksligist TV Kalkum-Wittlaer hat Trainer Michael Hecker zwei Tage nach der herben 0:9-Packung beim SSV Berghausen von seinen Aufgaben entbunden. Wittlaers Sportlicher Leiter Holger Sturm, der in den verbleibenden zwei Partien vor der Winterpause in die Rolle des Interimstrainers schlüpft, bezieht im WZ-Interview Stellung.

Herr Sturm, was hat den Ausschlag zur Trennung von Michael Hecker gegeben?

Holger Sturm: Wir haben einen schon länger anhaltenden negativen Lauf und nur eins unserer vergangenen elf Spiele gewinnen können. Negativer Höhepunkt war dann letztlich die 0:9-Niederlage beim SSV Berghausen am vergangenen Sonntag. Da hat die Mannschaft resigniert. Es war uns allen klar, dass wir danach etwas unternehmen mussten. Und da wir nicht einfach 15 Spieler austauschen können, mussten wir leider diesen Weg gehen und uns von Michael Hecker trennen.

Nun springen Sie selbst noch einmal als Trainer ein. Wie wollen Sie die Ereignisse der vergangenen Tage vor dem Spiel am Sonntagmittag bei Ratingen 04/19 II aus den Köpfen ihrer Spieler bekommen?

Sturm: Ich habe im Training schon Einzelgespräche geführt und versucht, den Jungs Mut zuzusprechen. Die Mannschaft hat Spaß im Training. Das ist schon einmal wichtig. Ich habe auch eine etwas andere Philosophie und werde das Team taktisch anders ausrichten. Ich hoffe, dass führt in der Summe dann dazu, dass wir ein gutes Spiel abliefern können.

Wie geht es danach weiter?

Sturm: Wir spielen im Anschluss schon mittwochs gegen den VfB Hilden II. Da werde ich auch noch einmal auf der Trainerbank sitzen. Danach habe ich dann etwas Zeit, um den neuen Trainer zu suchen. Es muss jemand von Außen sein, der neue Impulse hinein bringt und bei dem die Mannschaft von null anfangen kann. Wichtig ist auch, dass der neue Trainer mit jungen Spielern arbeiten kann.

Glauben Sie weiterhin an den Klassenerhalt?

Sturm: Auf jeden Fall. Die Mannschaft hat die Qualität für diese Liga, das hat sie auch schon bewiesen. Wir sind zwar Tabellenschlusslicht, aber die Nicht-Abstiegsplätze sind ja nicht weit entfernt. Von daher müssen wir uns auch vor den nun noch anstehenden schweren Spielen gegen Ratingen und Hilden nicht noch zusätzlich unter Druck setzen. Wichtig ist zunächst einmal nur, dass wir die mentale Blockade bei den Spielern gelöst bekommen und zwei gute Spiele abliefern. Dann können wir mit neuem Mut im neuen Jahr zur Aufholjagd ansetzen.