Margaret Hallay: „Ziel ist, mich überflüssig zu machen“
Seit April hat die Gemeinde St. Margareta in Margaret Hallay eine eigene Kommunikationsmanagerin.
Düseldorf. Mit der Fusion von sieben Kirchen und Gemeindezentren zur größten Pfarrei der Stadt wuchs innerhalb von St. Margareta der Bedarf an einer besseren Kommunikation. Durch ein Projekt mit der Kommunikationsmanagerin Margaret Hallay sollen Konflikte vermieden werden.
Frau Hallay, Sie sind seit drei Monaten in Ihrer neuen Rolle. Wie haben die Pfarrer und Gemeindemitglieder auf Sie reagiert?
Margaret Hallay: Die Reaktionen waren überwiegend positiv. Natürlich fragen sich auch einige, ob meine Arbeit etwas bringen oder ob man überhaupt irgendwelche Verbesserungen merken wird.
Braucht eine Pfarrgemeinde eine Kommunikationsmanagerin?
Hallay: St. Margareta ist seit Januar 2011 mit mehr als 21 000 Katholiken die größte Pfarrei der Stadt. Wenn sieben vorher eigenständige Gemeinden fusionieren, dann müssen sie natürlich erstmal lernen, miteinander zu arbeiten. Es entstehen dadurch Aufgaben, die es vorher nicht gegeben hat. Schwierigkeiten in der Abstimmung sind anfangs ganz normal. Es gibt große Unterschiede in den sozialen Strukturen, zum Beispiel arbeitet eine Gemeinde in Gerresheim Ost mit sozialen Brennpunkten anders als in Grafenberg. Daher braucht es jemanden, der die Kommunikation untereinander und die Koordination begleitet. Ansonsten würde alles auf den Seelsorgern lasten, und deren Arbeit käme dann zu kurz. Ich sorge für eine Entlastung, in dem ich diese Aufgaben übernehme.
Wie groß stellen sich die Probleme nach der Fusion dar?
Hallay: Ich würde es nicht Probleme nennen, denn vieles läuft bereits gut. Es gibt aber immer Verbesserungsmöglichkeiten, so dass sogar sieben Seiten zusammengekommen sind. Ein wichtiger Aspekt ist generell die Schaffung von mehr Transparenz, wie die Arbeit des Pfarrgemeinderates. Für viele ist nicht transparent, was dieser eigentlich macht und was er für das einzelne Mitglied tun kann. Zudem gibt es viele Gruppen innerhalb der Gemeinde mit mehr als 70 verschiedenen Ansprechpartnern. Da geht es auch darum, die Verantwortlichkeiten transparenter zu schaffen.
Ihr Aufgabenspektrum umfasst fast eine halbe Seite, jedoch haben Sie nur eine halbe Stelle für drei Jahre. Schaffen Sie das alles?
Hallay: Wir werden sicherlich nicht alles schaffen, und klar stößt man da an Grenzen. Aber ich versuche, Prioritäten zu setzen. Zudem bin ich auch nicht alleine, zum Beispiel was die Öffentlichkeitsarbeit angeht. Es ist ein Pilotprojekt, bei dem ich meine Aufgabe darin sehe, Dinge anzustoßen und weiter zu begleiten. Da reicht erst mal die halbe Stelle.
Und nach Ablauf der drei Jahre?
Hallay: Das Ziel ist, dass nach Ende des Pilotprojekts alles alleine laufen kann. Ich möchte die Abläufe vereinfachen, sodass ich mich im besten Fall selber überflüssig mache. So ist es generell mit der Sozialpädagogik, denn sie arbeitet letztlich an ihrer Selbstaufhebung. Ob das am Ende gelingt und das Projekt erfolgreich wird, müssen dann andere bewerten. Diese Arbeit sehe ich auch bezogen auf meine Zukunft als befristetes Projekt. Was danach kommt, das wird sich zeigen.