Karneval in Düsseldorf Marktfrauen und Handwerker feiern fast gemeinsam
Die Vereine waren zwar in verschiedenen Sälen unterwegs, doch beim Programm gab es viele Gemeinsamkeiten.
Die Rheinterrasse stand am Freitag ganz im Zeichen des Karnevals. Im kleinen Rheingoldsaal feierten die Närrischen Marktfrauen und im großen Radschlägersaal die Spiesratzen und die Niederkasseler Tonnengarde bei ihrer vierten Handwerker-Sitzung. Getrennt in zwei verschiedenen Sälen sollte man meinen, aber irgendwie feierte man, wenn auch unbewusst, gemeinsam.
Bei den Handwerkern ging es allerdings etwas holprig los. Druckluft, die den Abend eröffnen sollten, standen im Stau. Und weil Achnes Kasulke schon angekommen war, spielte sie den Eisbrecher bei der Sitzung. Allerdings muss man sagen, dass im großen Saal bei der Deko ein wenig gespart wurde. Lediglich die bunten Tischdecken erinnerten an eine Karnevalssitzung. Und der Service der Firma Stockheim war auch deutlich verbesserungswürdig. Bei den Handwerkern gab es Schumacher Alt, während drüben Frankenheim Alt serviert wurde.
Der Service klappte im kleinen Saal allerdings deutlich besser. Und bei der Deko waren die Marktfrauen ebenfalls haushoch überlegen. Traditionell haben sie es ja eher mit Obst und Gemüse und so gab es Kartoffeln, Mandarinen und Weintrauben als Zugabe auf den Tischen.
Bei der Moderation hatte allerdings die Doppelspitze Karl-Hans Danzeglocke und Dennis Klusmeier die Nase vorn. Beide spielten sich die Bälle gekonnt zu, auch wenn sie manchmal kurz davor waren es zu übertreiben. Sitzungspräsidentin Petra Bark kam da nicht ganz so gut rüber, was aber auch ein wenig an der Technik gelegen haben könnte, die im großen Saal um einiges besser war.
Einige der Programmpunkte konnten an diesem Abend auch bei den Fahrkosten sparen. Denn Alt Schuss spielte um 19.40 Uhr bei den Marktfrauen und etwa eine Stunde später im großen Saal. Die Fetzer machten das ebenfalls so und auch das Prinzenpaar zog nacheinander in beiden Sälen auf. So geht also Nachhaltigkeit im Karneval. Allerdings gab es auch bei beiden Gesellschaften Alleinstellungsmerkmale im Programm. Da lagen die Marktfrauen allerdings bei den Rednern mit „Dat Finmännchen“ und vor allem mit dem unglaublich lustigen Jörg Hammerschmidt ein wenig vorne. Die Handwerker hatten dagegen mit De Boore und Kammerkätzchen/Kammerdiener das musikalische und tänzerische Highlight zu bieten.
Für die Politik war es natürlich auch ein Abend der kurzen Wege. OB Thomas Geisel (SPD) startete bei den Handwerkern, um den Marktfrauen dann noch einen kurzen Besuch abzustatten. Sein Herausforderer Stefan Engstfeld von den Grünen ging dagegen den umgekehrten Weg. Bürgermeister Friedrich G. Conzen (CDU) zog es dagegen vor, den Abend komplett bei den Marktfrauen zu verbringen.