Markthändler: Mobbing auf dem Carlsplatz?

Der Streit auf dem Markt eskaliert. Pfannen-Mann klagt gegen Vorstand vor dem Zivilrichter.

Düsseldorf. Rund 60 Händler bieten auf dem Carlsplatz ihre Waren an. Doch nur knapp 30 davon sind Mitglieder in dem Verein der Markthändler organisiert, der alle wichtigen Entscheidungen trifft. Seit 22 Händler, die sich ausgeschlossen fühlen, einen Sammelantrag gestellt haben, um ebenfalls in den Verein aufgenommen zu werden, ist es mit der Harmonie auf dem Wochenmarkt vorbei. Wolfgang Harste, als Pfannen-Wolfgang ein Begriff auf dem Carlsplatz, zog jetzt sogar vors Zivilgericht: „Ich fühle mich gemobbt.“

Hintergrund: Harste hat sich zum Sprachrohr der 22 „Aufrührer“ gemacht und seitdem Ärger mit der Marktleitung. Dem Vorstand Heiner Röckrath wirft er üble Nachrede vor. Per einstweiliger Verfügung will Harste verbieten lassen, dass der Blumenhändler behauptet, der Pfannenmann würde von „der Verpachtung und Vermietung der Carlsplatz GmbH leben“.

Richtig sei vielmehr — so Pfannen-Wolfgang —, dass er im Auftrag der Marktleitung die Tageshändler abkassiert und das Geld weitergibt: „Das hört sich so an, als ob ich die Einnahmen behalten würde.“ Außerdem behaupte Röckrath, er würde von anderen Händlern für Werbe-Broschüren und seine Carlsplatz-Internetseite kassieren. Harste: „Auch das ist nicht wahr.“

Röckrath ließ durch seinen Anwalt bestreiten, dass er diese Äußerungen so gemacht habe. Die Richterin erklärte, selbst wenn die Vorwürfe zutreffen, seien sie mehrdeutig und darum nicht „ehr- oder rufschädigend“. Darum habe der Antrag auf einstweilige Verfügung schlechte Chancen. Das Urteil wird am 29. August verkündet.