Medizin Darmkrebs besiegt, Lebensfreude gewonnen

Düsseldorf · Im Marienhospital erzählt eine Patientin ihre Geschichte – und rät zur Vorsorge.

Schwester Svenja Teßmann, Dr. Victoria Fernandez und Monika Buricke (v.l.) trafen sich im Marienhospital.

Foto: Marienhospital M. Schicht/Marienhospital, Martin Schicht

Inzwischen kommt Monika Buwicke gerne ins Marienhospital. Weil sie wieder gesund ist und weil sie jetzt dienstags in die Malgruppe der ehrenamtlichen Kunsttherapeutin der Klinik geht. „Da habe ich richtig malen gelernt“, sagt die 73-Jährige aus Niederkassel, „inzwischen habe ich auch eine Staffelei zu Hause.“ Vor drei Jahren hätte sie sich das nicht träumen lassen, da begann ihr langer Kampf gegen den Darmkrebs.

Monika Buwicke erzählt ihre Krankengeschichte gerne, sie ist ganz euphorisch und will – gerade im Darmkrebsvorsorge-Monat März – ein Beispiel geben. Auch wenn es zunächst einmal ein warnendes ist. „Ich habe trotz offenkundiger Probleme und dem dringenden Rat meines Hausarztes eine Darmspiegelung viel zu lange hinausgezögert“, bekennt sie. Einmal hatte sie sogar schon einen Termin, den sie aber aus Angst noch absagte. Im August 2016 lässt sie die Koloskopie dann im Marienhospital in Pempelfort vornehmen. Heraus kommt das insgeheim befürchtete Ergebnis: Enddarmkrebs. Nach einer ersten, vorbereitenden Operation, bei der auch ein künstlicher Darmausgang gelegt wird, folgen stationär 28 Bestrahlungen und zehn Chemotherapien, um den Tumor zu verkleinern. Im November 2016 steht dann die große OP an. Monika Buwicke übersteht sie gut, nach einer Woche kann sie schon nach Hause zu ihrem Mann, der „mir eine wunderbare Begleitung und große Stütze ist“. Nach einer Pause folgt erneut eine stationäre Chemotherapie, die ebenfalls gut anschlägt. „Von da an habe ich mich immer stärker und besser gefühlt, mir wurde klar, dass mir praktisch eine neues Leben geschenkt worden ist und daraus habe ich eine ganz neue Lebensenergie entwickelt“, sagt die 74-Jährige.

Voll des Lobes ist sie über das katholische Krankenhaus mit seinem zertifizierten Darmkrebs-Zentrum. „Das fing bei der sehr ausführlichen und zugewandten Aufklärung am Anfang der Behandlung an und reichte dann bis zur exzellenten Behandlung und Pflege nach den Operationen.“ Medizinisch und menschlich habe sie sich immer bestens aufgehoben gefühlt, sagt sie und das nimmt man ihr ab. Tatsächlich arbeiten im Marinehospital – wie auch in den Darmkrebszentren am EVK oder der Uni-Klinik – nicht nur ausgewiesene Experten aus Chirurgie, Radiologie, Pathologie oder der „Inneren“ zusammen. Sondern eben auch psycho-onkologische Berater, Seelsorger oder sogar die erwähnte Kunsttherapeutin. „Ich hatte immer das Gefühl, dass hier der christliche Glaube gelebt wird.“

Victoria Fernandez, die Koordinatorin des Darmkrebszentrums, gibt die Komplimente zurück: „Sie hat das alles, vor allem die intensiven Chemotherapie-Tage mit enormer Disziplin und starker Haltung durchgestanden.“ Dass es Monika Buwicke auch psychisch gut gehe, sei eben nicht nur auf die medizinische Behandlung zurückzuführen: „Leider kann das trotz gleicher medizinisch-onkolgischer Ergebnisse auch anders aussehen“, sagt die Oberärztin, „deshalb ist für uns alles relevant, was dazu führt, dass sich ein Patient möglichst wohl fühlt.“

Mehr Zeit als die Ärzte verbringen natürlich die Pflegekräfte mit den Patienten. Am Marienhospital gibt es mittlerweile Fachschwestern und -pfleger für Onkologie und Palliativ Care; aufgebaut hat das mittlerweile aus neun Kräften bestehende Team Fachschwester Svenja Teßmann: Sie bieten eine regelmäßige Pflegesprechstunde für Krebspatienten an, auch wenn sie schon entlassen wurden, weil oft daheim Probleme oder Fragen auftauchen.


VKKD-Gesundheitsforum: Darmkrebs – vermeiden, behandeln, heilen; Samstag, 30. März, 11-14 Uhr, Haus der Universität, Schadowplatz. Es gibt Vorträge und man kann den „Da Vinci-X-OP-Roboter“ ausprobieren. Der Eintritt ist frei.