Verkehr in Düsseldorf Mehr Sicherheit an der Bergischen Landstraße

Ludenberg · Rund um die B7 hat sich eine Bürgerinitiative gegründet. Angestrebt wird ein Ausbau parallel verlaufender Wege bis nach Gerresheim.

Binnen kürzester Zeit hat sich rund um die Bergische Landstraße eine neue Bürgerinitiative gegründet, da der Verkehr dort als viel zu gefährlich angesehen wird.

Foto: Marc Ingel

Das Problem ist alles andere als neu, hat jedoch an Dynamik gewonnen, als Petra Steinberg-Bernt darauf in den Sozialen Medien aufmerksam machte, Unterschriften sammelte (mehr als 400 sind es schon) und schließlich eine Bürgerinitiative gründete. Es geht um die stauerprobte Bergische Landstraße, die, wenn der Verkehr denn mal fließt, als zu gefährlich angesehen wird, gerade für Kinder auf ihrem Schulweg nach Gerresheim. „Es hat zuletzt auch einige Unfälle gegeben, das hat dann den letzten Ausschlag gegeben“, sagt Steinberg-Bernt.

Das alles hat viele Gründe, unter anderem auch, dass sich nur wenige an Tempo 40 halten, die Initiatoren plädieren für Geschwindigkeitskontrollen oder digitale Tempoanzeigen mit Smileys. „Aber ebenso, dass der Grünschnitt und die Pflege entlang der Straßen sowie die notwendige Ausbesserung von Fußwegen gar nicht oder eben nur nach ständigem Nachfragen geschieht“, sagt die Mutter von zwei Kindern. Oftmals würden Beschwerden komplett unbeantwortet bleiben, „das frustriert natürlich auf Dauer“. Und der stellvertretende Bezirksbürgermeister Ingolf Rayermann (CDU) bekräftigt: „Wir haben im Verlauf der Jahre schon viele Anträge verabschiedet, damit die Fuß- und Radwege entlang der Bergischen Landstraße ausgebessert werden – geschehen ist nichts.“

Na ja, kann ja alles noch werden, jedenfalls sind wir damit schon beim Thema: Denn während so manche Bürger bisweilen nur meckern, aber eben auch keine konkreten Vorschläge unterbreiten, wie man es besser machen könnte, haben sich die Mitglieder der neuen Bürgerinitiative unter Mithilfe des Vereins Fuß e.V. hingesetzt und in aller Ausführlichkeit ein Maßnahmenpaket zusammengestellt, wie man dem Problem begegnen könnte.

Zufriedenstellendes Ergebnis
mit nur wenig Aufwand erzielen

Denn: „Vieles ist schon da und könnte mit vergleichsweise wenig Aufwand zu einem für alle zufriedenstellenden Ergebnis führen“, sagt Steinberg-Bernt. Was sie damit meint: Es gibt eigentlich durchgehend parallel zur Bergischen Landstraße Wege (manchmal auch nur Pfade), die nur vernünftig und barrierefrei ausgebaut werden müssten, dann könnten Fußgänger und Radfahrer die Bergische Landstraße vom Wohnviertel an der Blanckertzstraße bis nach Gerresheim komplett meiden. Angefangen am Mühlenbergweg, der jedoch einen alles andere als barrierefreien, viel zu steilen Treppenaufgang aufweist. Auch der Trampelpfad zwischen Mühlenbergweg und Forsterweg wäre als vollwertiger Fuß- und Radweg denkbar, aktuell ist er aber zu schmal. Eine Verbreiterung des Weges Alter Gallberg sowie ein Ausbau als markierter und getrennt geführter Fuß- und Radwege wäre ebenfalls wünschenswert – optimalerweise mit Umlaufgittern, denn gerade wenn Kinder auf dem Rad den steilen Weg hinabrasen, kommt es ständig zu gefährlichen Begegnungen mit Autofahrern, wenn der Alte Gallberg auf die Bergische Landstraße trifft. Das Schild „Radfahrer absteigen“ empfinden die Betroffenen als lebensfern. Dann bräuchte es „nur“ noch einen Ausbau des Wanderweges im Pillebachtal, durch die Bauarbeiten am neuen Regenrückhaltebecken sei dort bereits Platz geschaffen worden. Als Königslösung, um die Bergische Landstraße zu queren, könnten sich die Ludenberger an dieser Stelle eine Geh- und Radfahrbrücke als „Tor ins grüne Tal“ vorstellen. Das wäre die einzige wirklich größere bauliche Maßnahme.

Von der Stadt heißt es auf Anfrage zu den Vorschlägen am Mühlenberg- und Forsterweg: „Die angesprochene Treppe und das angrenzende Grundstück befinden sich in privatem Besitz, ebenso der Trampelpfad. Da es sich um private Grundstücke handelt, ist es der Stadt leider nicht möglich, dort direkte Anpassungen vorzunehmen.“ Empfohlen wird der Dialog mit den Eigentümern, um mögliche Verbesserungen zu erörtern. Auch beim Alten Gallberg macht die Stadt wenig Hoffnung: Der heutige Querschnitt lasse aufgrund der Breite der Wegeverbindung keine Anlage eines getrennten Geh- und Radweges zu. „Wir nehmen die Bedenken jedoch ernst und werden diese, unter Berücksichtigung des angrenzenden Naturschutzgebietes, in unseren weiteren Überlegungen berücksichtigen“, erklärt ein Sprecher der Stadt. Und zu der Verbindung zwischen Alter Gallberg und dem Pillebachtal heißt es ebenso ablehnend: „Nach einer ersten Einschätzung sehen wir aktuell keine dringende Notwendigkeit für ein solches Projekt. Uns liegen bisher auch keine entsprechenden Anfragen oder Wünsche seitens der Politik vor. Dennoch haben wir die Anregung zur Kenntnis genommen.“ Abschließend nimmt die Stadt Stellung zu der maroden Gehwegsbegrenzung oberhalb der Baustelle an der Bergischen Landstraße: „Wir sind uns des Themas bewusst und befinden uns diesbezüglich derzeit in der internen Abstimmung. Wir streben an, die Angelegenheit so schnell wie möglich zu klären und zu beheben“, sagt der Sprecher.