Capitol-Theater Musical-Revue „Sixties Girls“ kommt nach Düsseldorf

Düsseldorf · In der Musical-Revue werden Sängerinnen wie Aretha Franklin und Tina Turner zelebriert.

Coreena Brown, Bianca Baylor und Jessica Lapp (v.l.) treten in der Musical-Revue „Sixties Girls“ auf.

Coreena Brown, Bianca Baylor und Jessica Lapp (v.l.) treten in der Musical-Revue „Sixties Girls“ auf.

Foto: Döring, Olaf (od)

„Respect“, „Think“, „Natural Woman” – das sind Songs von Aretha Franklin, die Klassiker geworden sind und bis heute regelmäßig im Radio gespielt werden. Franklin war nur eine der großen Sängerinnen, die in den 1960ern die Charts stürmten. Diana Ross, Tina Turner oder Janis Joplin setzten mit ihren Auftritten und Outfits ebenfalls starke Statements.

Frauenbewegung, Studentenproteste, Rassenunruhen, Friedensdemos – kaum ein anderes Jahrzehnt war so von gesellschaftlichen Umbrüchen geprägt wie die 1960er-Jahre. Die Jugend revoltierte gegen die spießigen Eltern, die Röcke wurden kürzer, die Haare länger und der Schlag in den Hosen immer breiter. Musik, Mode und Kunst spiegelten die Veränderungen wider. Frisuren und Styles waren Statement und Symbol für Zugehörigkeit, beispielsweise zur Hippie-Bewegung, die Janis Joplin zu einer ihrer Ikonen machte. „Es war eine wilde Zeit. Phil und ich waren damals Teenager. Ich kann es kaum erwarten, dass wir all das bald mit unserer Revue auf die Bühne bringen können“, freut sich Charles Cusack Smith, der gemeinsam mit Phil Ray „Sixties Girls“ konzipiert hat. Die Freunde arbeiten seit Jahrzehnten zusammen.

Über 1400 Bewerbungen gab es für die weiblichen Hauptrollen. Sechs von ihnen haben es geschafft: Charlie Weldon, Coreena Brown, Rebecca Williamson, Ceanté Emiko, Maeva Feitelson, Bianca Baylor. Sie werden ab Oktober in die Rollen weiterer großer Pop-Ikonen wie Petula Clark, Diana Ross oder Connie Francis schlüpfen und das Publikum zurückführen in die Zeit von Schwarz-Weiß-Fernseher, Mini-Rock und Flower Power. Für die Revue wurden 46 Kostüme geschneidert, 33 Perücken geknüpft. „Wir wollten das ganze Jahrzehnt abbilden, von den biederen Anfangsjahren mit schwingenden Petticoats über die hautengen Bühnenkleider der Supremes und den sexy Outfits von Tina Turner bis hin zu den wilden Hippie-Klamotten Janis Joplins in Woodstock am Ende des Jahrzehnts“, zählt Jutta Elenz vom Veranstalter Ray Entertainment auf. Für die Entwürfe der Kostüme ist Charles Cusack Smith verantwortlich, der beim Termin in Düsseldorf nicht nur in Teenie-Erinnerungen schwelgte. „Ich habe viele Bücher gewälzt, mir Filme und Zeitschriften angesehen“, verrät er. Seine Entwürfe für Musicals haben es inzwischen auch in verschiedene Museen geschafft. Aber am „liebsten sehe ich sie auf der Bühne“, bleibt der Brite bescheiden.

Mit „Sixties Girls“ erfüllen sich die Macher von Ray Entertainment einen lang gehegten Traum, denn „wir haben das Capitol-Theater kennengelernt, als dafür das ehemalige Straßenbahndepot umgebaut wurde. Als wir damals den Club zum ersten Mal sahen, wollten wir irgendwann dort auftreten“, erinnert sich Jutta Elenz. Wenn die Musical-Revue am 2. Oktober dort startet, wird es kein kurzes Gastspiel. „Wir sind gekommen, um zu bleiben“, sagt Phil Ray, „und das für mindestens zwei Jahre.“ Eine fünfköpfige Live-Band wird die stimmgewaltigen Sängerinnen begleiten. Über 40 Sixties-Klassiker und geballte Frauenpower erwarten das Publikum. Das Titelstück „Sixties Girls“ stammt aus der Feder von Paul Glaser, der gerade erst den Eröffnungssong „You can win“ der Special Olympics komponiert hat.