Premiere am 8. Dezember Jugendtheater zeigt Musical „Mean Girls“ in Oedt
Grefrath · Das Grefrather Jugendtheater bereitet sich auf eine neue Show in Oedt vor. „Mean Girls“ erstmals in deutscher Sprache.
Im Jugendkulturhaus „Dingens“ wird es voll. Herzliche Begrüßungen schwirren durch den Raum. Die jungen Leute, die hereinkommen, gehen eine Etage höher, in den Raum, der im Grefrather Jugendkulturhaus gerne für Konzerte genutzt wird. „Habt ihr alle an eure Tabletts gedacht?“, ist die erste Frage von Julian Göbel, der am Mischpult steht und Einstellungen überprüft, nachdem sich alle aus den dicken Winterjacken geschält haben und die schwarzen Sweatshirtjacken mit dem Logo des Grefrather Jugendtheaters sichtbar werden.
Die Probe für das neue Musical „Mean Girls“ steht an. Die meisten Jugendlichen beantworten die Frage mit „Ja“ und ziehen rote Kunststoffservierbretter aus Taschen und Rucksäcken. Für diejenigen, die nicht daran gedacht haben, gibt es einen leicht vorwurfsvollen Blick von der Regie. In der Choreografie, die in der Cafeteria der amerikanischen High-School spielt, haben die Tabletts nämlich einen besonderen Einsatz. Ob aber nun mit oder ohne Requisit: Weitere lange Vorreden gibt es nicht. Am 8. Dezember ist Premiere, und in den Proben, die inzwischen dreimal in der Woche stattfinden, erhalten die Szenen den letzten Feinschliff.
„Wir spielen den zweiten Akt durch“, gibt Göbel vor. In das 21-köpfige Musicalteam, das altersmäßig zwischen zwölf und 26 Jahren liegt, kommt Bewegung. Alle nehmen ihre Positionen ein. Wer noch nicht an der Reihe ist, vertieft sich in sein Textbuch. „Ihr müsst uns hier noch ein bisschen Raum schaffen. Wir haben nicht so viel Platz wie im Theater des Sports“, bemerkt Göbel mit Blick auf den hinteren Bereich des Raumes, wo sich einige mit ihren Textbüchern niedergelassen haben. Die Proben wechseln zwischen dem „Dingens“ und der Grefrather Sportlocation, wo „wir den großen Sportsaal für die Proben benutzen dürfen“, sagt Göbel. Der Sozialpädagoge, der selbst im „Dingens“ arbeitet, betont, wie froh und dankbar das ganze Team ist, die beiden Probenmöglichkeiten zu haben. Denn es wird immer schwieriger, ausreichend große Räumlichkeiten für Musicalproben zu finden.
Immer wieder geht der Daumen von Göbels hoch
Die Musik läuft an. Alyssa Pfeiffer als Cady sowie Pasquale Osburg in der Rolle von Damian und Johanna Becker, die Janis spielt, starten mit dem ersten Song. Mit kurzen Handbewegungen korrigiert Göbel, der vor ihnen auf einem Barhocker Platz genommen hat, ab und an Kleinigkeiten in der Choreografie. Die Truppe probt seit Anfang Mai, und da sitzen Texte und Bewegung bestens.
Einfach sei es in diesem Jahr nicht gewesen eine Entscheidung zu treffen, welches Musical zur Aufführung kommen sollte, bemerkt Göbel. „Wir haben hin und her überlegt, und dann fiel ganz spontan der Entschluss für die Musicalkomödie, die 2017 im National Theater Washington D.C. Premiere feierte und danach am Broadway lief“, erzählt Göbel. Damit feiert das Grefrather Jugendtheater aber auch eine Weltpremiere, denn die Jugendlichen führen das Stück komplett in deutscher Sprache auf. Das gilt auch für die Lieder. „Das gab es bislang noch nie“, sagt Göbels, der Texte und Lieder übersetzte.
Während die Proben anliefen, startete auch schon die Arbeit hinter der Bühne. Für „Mean Girls“ wird nicht nur die eigens mitgebrachte Technik in Form einer LED-Wand in der Oedter Albert-Mooren-Halle genutzt. Das Backstage-Team baute auch große drehbare Bühnenelemente, die den Rahmen bilden und die für die verschiedenen Kulissenbilder eingesetzt werden.
Derweil läuft die Probe auf Hochtouren. Die Clique namens „The Plastics“ – Amelie Schuffelen als Karen, Lea Bisek als Regina und Sofia Cabreira als Gretchen – hat ihren ersten Einsatz. Ob die einfach gestrickte Karen, Gretchen, die über die Geheimnisse anderer bestens informiert ist, oder Schuldiva Regina – die drei verkörpern ihre Rollen hervorragend. Der Song „Stopp“ kommt genauso perfekt rüber wie „Was ist falsch an mir?“. Die Soloparts laufen bestens, und die Einsätze des Chores stimmen auf die Sekunde genau. Immer wieder geht der Daumen von Göbels hoch, viel Lob gibt es vom Regieleiter. Die Premiere am 8. Dezember kann kommen.