Naturschutz in Kempen Nabu übernimmt neue Fläche in Tönisberg
Kempen · Der Nabu-Bezirksverband Krefeld/Viersen hat seine Flächen in Tönisberg erweitert. Möglich wurde der Kauf des Bereichs „Möhlenhött“ durch die Unterstützung von zwei Stiftungen. Die Pflege übernimmt die Kempener Nabu-Gruppe.
(tre) Der Nabu-Bezirksverband Krefeld/Viersen hat in Tönisberg eine 5800 Quadratmeter große Fläche gekauft, die Feuchtwald, extensiv genutztes Grünland und ein naturnahes Kleingewässer beinhaltet. Die von Naturschutzgebieten umgebene Fläche „Möhlenhött“ liegt an Siebenhäuser in Tönisberg. Über den Kauf freuen sich Bodo Meyer, Vorsitzender des Nabu-Bezirksverbands Krefeld/Viersen, und Peter Kunz, Leiter der örtlichen Nabu-Gruppe in Kempen, beim Ortstermin sichtlich: „Mit der neuen Fläche haben wir in diesem ökologisch wichtigen Gebiet ein fantastisches Gegenstück zum Pastorats Busch, wo wir vor zwei Jahren eine knapp ein Hektar große Waldhangfläche erwerben konnten, erhalten“, sagt Meyer.
Der Vorbesitzer hatte den Bereich „Möhlenhött“ über Jahrzehnte in seiner natürlichen Form belassen und wollte sich jetzt von ihm trennen. Da es ihm wichtig war, dass die ökologisch wertvolle Fläche in ihrer Form erhalten blieb, entstand der Kontakt zum Nabu. Dank der NRW-Stiftung Natur, Heimat, Kultur und der Nabu-Stiftung Krefelder Natur- und Kulturlandschaften war es nun möglich, den Bereich „Möhlenhött“ zu erwerben. Die NRW-Stiftung übernahm 18 000 Euro der Kaufsumme von insgesamt 27 500 Euro. Der Rest wurde über die Nabu-Stiftung finanziert. „Wir haben hier Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. Wir unterstützen mit solchen Käufen das Ehrenamt vor Ort, denn die Pflege und Entwicklung solch wichtiger Flächen wird vom Ehrenamt getragen“, sagt Armin Huber von der NRW Stiftung bei der Überreichung der Besitzerurkunde und der Plakette „Naturschutzfläche gefördert von der NRW-Stiftung Natur Heimat Kultur“.
3800 Quadratmeter des Neuerwerbs sind extensiv genutztes Grünland. Im westlichen Bereich grenzt die Fläche an ein Altwasser der sogenannten Mühlenrahm. Am Altwasser befinden sich Teile eines überflutungstoleranten Erlenbruchwaldes, von denen 2000 Quadratmeter nun ebenfalls Nabu-Gebiet sind. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Biotoptype führt zu einer Überlappungssituation, die sich als besonders artenreich darstellt. „Wir werden jetzt sehen, wie sich die Fläche im Frühjahr pflanzentechnisch entwickelt und welche Tiere wir vorfinden. Sumpfmeisen haben wir schon festgestellt, auch der Pirol wurde schon gesehen“, sagt Kunz, der mit dem Nabu Kempen die Pflege der Fläche in Tönisberg übernehmen wird.
Das Grünland an sich wird dabei durch Schafe beweidet, die sich in Privatbesitz befinden. „Solche Offenlandbereiche sind sehr wichtig, was Tiere wie beispielsweise Goldammer oder Wiesenpieper, aber auch Pflanzen wie Lichtnelken angeht“, fügt Biologin Gerlinde Butzke-Weil an.