Prozess Mit 130 Sachen durch Düsseldorf: Prozess um Verfolgungsjagd unter Drogen

Düsseldorf · Autofahrer (49) soll mit 130 km/h durch die Stadt gerast sein. Radler musste ausweichen.

Mit 130 Kilometer pro Stunde soll Heinz B. mit seinem Auto durch die Stadt gerast sein. Er stand offenbar unter Drogen.

Foto: Barbara Kirchner

Den Führerschein hat Kfz-Mechaniker Heinz B. (49, Name geändert) schon lange nicht mehr. Trotzdem soll er am 19. April 2018 nachts mit einem VW durch die Innenstadt gerast sein und sich mit 130 km/h eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert haben. Deshalb stand er jetzt vor Gericht.

Als die Beamten Heinz B. stellten, stand er offensichtlich unter Drogen. Doch sein Anwalt meinte: „Es könnte auch ein Zuckerschock gewesen sein.“ Denn sein Mandant leidet seit Jahren unter Diabetes. Dazu nimmt er Drogen. Eine Mischung, die möglicherweise zur Schuldunfähigkeit führen könne.

Weil das Licht nicht richtig eingeschaltet war, wollte die Polizei den VW in Vennhausen anhalten. Heinz B. bekam Panik und floh. Erst raste er mit Tempo 100, später mit 130 Sachen die Düsseldorfer Straße herunter. Dort touchierte er Leitpfosten und Autos.

Mit Tempo steuerte der Mechaniker das Auto über Geh- und Radweg. Ein Radfahrer konnte gerade noch auf einen Grünstreifen ausweichen.

Die Fahrt endete für Heinz B. schließlich an einer Verkehrsinsel. In seinem Blut fand man Spuren von Heroin und Kokain. Während der Verfolgungsjagd soll er schon Betäubungsmittel aus dem Auto geworfen haben. Ob diese Mischung, plus das Insulin, das er gespritzt hatte, dazu führte, dass er nicht mehr Herr seiner Sinne war, soll jetzt von einem Gutachter überprüft werden. Der Prozess wird fortgesetzt. B.K.