ÖPNV Rheinbahn: Neuer Anlauf für mehr Qualität
Düsseldorf · Ampelschaltung, Weicheneinstellung, mobile Reinigungs- und Reparatur-Trupps: Mittels vieler kleiner Maßnahmen sollen Bus und Bahn pünktlicher und sauberer werden.
Es ist nicht die erste Qualitätsoffensive, die die Rheinbahn am Freitag bei einer Presserundfahrt mit einer Straßenbahn ankündigt: Sauberer, pünktlicher, zuverlässiger will und muss das Unternehmen immer wieder mal werden, 2012 wurden mehr Busse, Bahnen und Fahrer versprochen, um die Verspätungen zu reduzieren. Doch gerade in den letzten beiden Jahren ist die Zufriedenheit der Passagiere bei Befragungen noch mal kräftig runtergerauscht, wie das Verkehrsunternehmen zugibt. Deshalb wurden Anfang des Jahres neue Projekt entwickelt, um den Servicestandard dauerhaft zu erhöhen.
Große Hebel werden indes nicht angesetzt, „es sind eine Vielzahl kleinerer Maßnahmen, die unsere Mitarbeiter auf der operativen Ebene erarbeitet haben“, sagt Rheinbahnsprecher Eckhard Lander, „dafür haben sie sich durch gewaltige Datenberge gerobbt, um Problemstellen ausfindig zu machen und Lösungen zu entwickeln“. Hier die wichtigsten Punkte:
Pünktlichkeit: Damit vor allem die Bahnen, aber auch Busse weniger in Staus stehen müssen, möchte die Rheinbahn an noch mehr Kreuzungen eine Ampelvorrangschaltung, dabei ist sie weiterhin auf die Hilfe der Stadt angewiesen. In Eigenregie will man die Situation an bis zu 24 Weichen verbessern: Zunächst wird an sechs Stellen (z.B. Werstener Kreuz oder Heyestraße) getestet, ob und wie die Bahnen – zum Beispiel durch eine Vorverlegung des Weichensignals – ohne stärkeres Abbremsen, sprich zügiger und glatter über Weichen fahren können.
Und dann haben sich Experten notorische Unfallschwerpunkte angeschaut, zum Beispiel den an der Berliner Allee/ Ecke Grünstraße (Linien 701, 705, 706). Dort schlägt man der Stadt vor, die Ampelsituation für Linksabbieger neu zu regeln, weil die immer mal wieder mit den Bahnen kollidieren. An der Stadtbahnhaltestelle Bilker Bahnhof sorgen künftig Mitarbeiter für ein geregelteres Einsteigen. Oft nämlich drängen dort heraneilende Fahrgäste geballt in die hinterste Tür, was die Abfahrten verzögert.
Sauberkeit: Testweise gehen drei „Präsenzreiniger“ auf die Strecke. Sie beseitigen nicht nur an den Endstationen die gröbsten Abfälle, sondern können vom Fahrer auch punktuell zu Haltestellen gerufen werden, wenn in der Bahn etwa ein voller Kaffebecher umgekippt ist.
Zuverlässigkeit: Auch auf technische Störungen will das Verkehrsunternehmen schneller reagieren. Eine technische Hotline wird für den Fahrer freigeschaltet, es gibt neue Ansagen vom Band („Sie blockieren die Tür...“), bisweilen rückt aber auch eine kleine Werkstatttruppe aus. Und, das wird viele Fahrgäste erfreuen: Fahrplanauskunft und Infotexte auf den digitalen Tafeln sollen klarer und präziser werden.