Modenschau der AMD: Die Mode-Visionen für morgen
Die Absolventen der Akademie für Mode und Design zeigten ihre Kollektionen in der großen Halle an der Siegburger Straße.
Düsseldorf. Ausverkaufte Plätze, banges Warten. Bei der Modenschau „Exit 13“ der Akademie für Mode und Design (AMD) in Düsseldorf wartet ein modisches Publikum mit hohen Hacken, kurzen Kleidern und bunten Brillen, dass endlich das Licht in der Halle an der Siegburger Straße erlischt.
Dann endlich zaubern die Deckenspots ein wildes Lichtspiel in die Menge, ein Sänger betritt die Bühne, die Live-Band rockt los. Die ersten Models betreten den Laufsteg und präsentieren die Kollektionen der diesjährigen Bachelor-Absolventen der Akademie. Eine poppige Abschlussarbeiten-Präsentation, wie man sie auf dem Campus von Heine-Uni oder Fachhochschule wohl niemals findet.
Auf elektronische Beats stellen vermummte Schönheiten, abstrakt geschminkte Wesen und Männer in femininen Stoffen die Designs ihrer Schöpfer in einem kurzen Durchlauf erst einmal vor. Das Motto der diesjährigen Show: „Ever is over all.“ Es soll verdeutlichen, dass Mode etwas Allgegenwärtiges ist.
Dass sie zwar ihre Farben und Formen verändert, aber niemals vergänglich ist. In großen Buchstaben erscheint „Graduates 2013 — 7. Semester B.A. Mode und Design“ auf der Leinwand. Dann der Name der ersten Absolventin, Michele Caspers. Musik ertönt aus den Boxen und acht Models in mystischen Märchengewändern betreten den Laufsteg.
Es folgen 16 weitere Kollektionen, jede ist einzigartig. Priesterinnen in cremefarbenen Kutten mit Zeptern aus Geweihen, edle orientalische Stoffe und schrill glitzernde Schuhe. Kreationen, die an Krieger aus einer anderen Zeit erinnern, und Mode für Familien mit Rolls Royce in der Einfahrt. Die Kreativität des Nachwuchses zieht das Publikum in ihren Bann.
Sonja Pitschmanns Kollektion „Height Hunter“ zeigt eine Gruppe junger Frauen, die in bläulichen, schwarzen und neon-orangen Tönen den Catwalk betreten. Ihre Lippen sind blau angemalt, sie tragen Pilotenbrillen und lederne Fliegermützen.
Im Hintergrund läuft ein Video, in dem vier der Models mit lässigen Schritten auf ein Flugzeug zugehen. Sie sehen aus, als könnten sie alles schaffen. Genau das will Pitschmann mit ihrem Design aussagen. „Meine Kollektion ist für starke Frauen. Frauen voller Mut, die einfach losfliegen.“ Die 22-Jährige meint damit auch sich selbst. „Mein Praktikum habe ich weit weg, in Neuseeland, gemacht. Und auch sonst bin ich für alles offen. Ich denke, dass muss man in der Modebranche auch sein.“
Ihren Master in Düsseldorf zu machen, kann sich die Düssseldorferin zwar auch vorstellen, aber an diesem Abend will sie sich nur zurücklehnen und die Show genießen. „Ich habe viele Nächte für mein Studium durchgemacht“, sagt die AMD-Studentin, die selbst sehr stolz auf ihre Leistung ist. „Es war harte Arbeit und die präsentiere ich heute meiner Familie und meinen Freunden.“
Und vielleicht anderen Designern der Zukunft: Mara Meisner macht gerade ihren Schulabschluss und überlegt, sich bei der Düsseldorfer Akademie für ein Studium zu bewerben. „Die Show hat meinen Wunsch definitiv noch bestärkt. Das war der absolute Wahnsinn. Ich möchte auch so etwas Tolles kreieren und eines Tages dort oben auf dem Laufsteg zur Schau stellen“, schwärmt die 18-jährige begeistert.