Mord im Eller Schlosspark: Teilgeständnis beim Prozessauftakt
Düsseldorf. Eine Überraschung gab es am Donnerstag zum Prozessauftakt um den Mord im Eller Schlosspark und den Überfall auf einen Makler in Benrath. Alexander F., der bislang geschwiegen hatte, legte ein Teilgeständnis ab.
Er räumte ein, den 53-Jährigen und seine Ehefrau mit Messerstichen verletzt zu haben. Dagegen bestritt er den Mord an einem 33-jährigen Krefelder.
Eher schmächtig wirkt der 41-jährige mit Drei-Tage—Bart, der sich seinen grünen Parka tief ins Gesicht zog und sich zusätzlich hinter einer Akte versteckte. Gleich zwei schwere Verbrechen wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor. Am 10. August vergangenen Jahres soll er um 7.40 Uhr morgens den Makler angegriffen haben. Dabei fügte er dem 53-Jährigen und seiner Frau, die ihm zu Hilfe kam, schwere Stichverletzungen zu. Beide Opfer wurden noch am gleichen Tag notoperiert. Der Geschäftsmann trug bleibende Narben im Gesicht davon.
Einen Monat nach der Tat war im Eller Schlosspark von einem Hund zunächst von skelettierter Fuß gefunden worden. Wenig später entdeckte die Polizei in einem angrenzenden Waldstück die Leiche des Krefelders, die dort offenbart schon Monate gegen hatte. Alexander F. soll den Mann bereits am 24. April vergangenen Jahres aus Habgier ermordet haben, um seine EC-Karte und den Toyota-Kombi zu erbeuten. In dem Wagen wurden Blutspuren des Opfers gefunden.
Bei der Auseinandersetzung mit dem Makler sei es um die Vermittlung einer Wohnung gegangen. Alexander F.: „Ich habe ihm im Juli 1000 Euro gegeben, damit er mir eine Wohnung in Ratingen besorgt.“ Das sei aber nicht passiert, außerdem habe sich der 53-Jährige „hochnäsig und abweisend“ verhalten.
Bewaffnet mit einer Gaspistole, einem Messer, einem Elektro-Schocker und Handschellen wollte der Kraftfahrer angeblich nur Druck auf den Geschäftsmann ausüben. Als der mit seinem BMW gerade zur Arbeit fahren wollte, hatte Alexander F. ihn im Wagen plötzlich attackiert. Eskaliert sei die Situation erst, als die Ehefrau hinzukam. Um sich zu verteidigen, habe der 41-jährige ungezielt zugestochen.
Gar nichts zu tun haben will er mit dem Tod des 33-Jährigen. Der habe zuletzt bei ihm an der Potsdamer Straße gewohnt, weil er Angst vor Gläubigern und der Polizei hatte. Außerdem habe er die Miete für seine Krefelder Wohnung nicht mehr bezahlen können. Ende Mai vergangenen Jahres habe der 33-Jährige das Haus dann verlassen und kehrte nicht mehr zurück.
Der Toyota-Kombi sei außerdem von acht verschiedenen Personen genutzt worden und habe immer wieder die Kennzeichen gewechselt. Der Prozess wird am 1. März mit der Vernehmung weiterer Zeugen fortgesetzt.