Düsseldorf Mord in Holthausen: Warum musste Milenka T. sterben?

Eine 62-Jährige Frau wurde in ihrem Keller in Holthausen umgebracht. Die Mordkommission gibt kaum Informationen weiter.

Von außen macht das Haus an der Kölner Landstraße einen tadellosen Eindruck. Doch die Mieter kennen sich kaum. Foto: Judith Michaelis

Foto: Michaelis, Judith (JM)

Düsseldorf. Von außen macht das Haus an er Kölner Landstraße in Holthausen einen tadellosen Eindruck. Doch schon an den Namensschildern der Klingeln wird deutlich, dass dort viele verschiedene Sprachen gesprochen werden. Die meisten kannten Milenka T. nur vom Sehen. „Wir reden hier kaum miteinander“, so eine Nachbarin. Am Freitag wurde die 62-Jährige tot in ihrem Keller gefunden. Noch am gleichen Tag wurde die Mordkommission „MK Land“ eingerichtet. Doch die Polizei gibt bis jetzt kaum Informationen weiter. Von dem Täter fehlt offenbar bis jetzt jede Spur.

Am Freitag gegen 12 Uhr mittags hatten mehrere andere Hausbewohner die Leiche von Milenka T. entdeckt — in ihrem eigenen Keller. Wie es dazu kam, darüber schweigen die Ermittler, Sehr schnell war allerdings klar, dass die 62—Jähriger ermordet worden ist. Sie wurde noch am gleichen Tag obduziert.

„Zur genauen Todesursache möchten wir nichts sagen“, erklärte Polizeisprecher Andre Hartwich. Diese Einzelheiten will die Mordkommission später vom Täter hören, wenn sie ihn gefasst hat. Vermutlich handelt es sich aber nicht um einen Raubmord. Die Situation, in der Milenka T. aufgefunden wurde, sei „sehr ungewöhnlich“ gewesen.

Denn der Täter muss der Frau in den Keller gefolgt sein. Der ist über das Treppenhaus erreichbar und kann nur mit einem Schlüssel geöffnet werden. Danach fällt die Tür wieder ins Schloss. Möglich ist auch, dass Milenka T. ihren Mörder gekannt hat und ihm ahnungslos die Tür öffnete. Eine zufällige Begegnung kann praktisch ausgeschlossen werden. Ob sich in dem Haus öfter Personen aufhielten, die dort eigentlich nichts zu suchen haben, ist unbekannt.

Über die 62—Jährige weiß man bisher wenig, Melinka T. stammt ursprünglich aus dem Balkan, wohnt aber schon vielen Jahren in Deutschland. Sie hat hier auch Familie, lebte in der Wohnung an der Kölner Landstraße aber allein. Zu den Nachbarn hatte sie praktisch keinen Kontakt.

Das ist nicht ungewöhnlich in der Gegend, Das Viertel in Holthausen macht einen trostlosen Eindruck, ein Teil der Geschäfte ist geschlossen. Und nicht weit entfernt von der Kölner Landstraße ist der Kamper Acker, der als sozialer Brennpunkt im Düsseldorfer Süden gilt. Seit Jahren versucht die Stadt, die Situation dort mit verschiedenen Maßnahmen in den Griff zu bekommen.

Heute will die „MK Land“ weitere Ermittlungsergebnisse bekannt geben, vermutlich bei einer Pressekonferenz.