Startschuss am 27. Oktober Was die „MTV Music Week“ in Düsseldorf bieten wird

Update | Düsseldorf · Große Berührungspunkte habe er in seiner Jugend mit der Musikrichtung nicht gehabt, sagt Stephan Keller. Dabei würde der Hip-Hop-Stil dem Oberbürgermeister – zumindest optisch – tatsächlich ganz gut stehen.

Stephan Keller (r.) sprach mit Daniela Stork, Executive Director Booking und Ticketing bei D.Live, und Rapper Haben „Habesha“ Tesfai über das Programm der „MTV Music Week“.

Stephan Keller (r.) sprach mit Daniela Stork, Executive Director Booking und Ticketing bei D.Live, und Rapper Haben „Habesha“ Tesfai über das Programm der „MTV Music Week“.

Foto: Anne Orthen (orth)

Zur Vorstellung der „MTV Music Week“ im „Me and All“-Hotel auf der Immermannstraße hatte der KI-Fotografie-Künstler
„@Aieye“ ein Porträtbild Kellers digital verändert und ihn virtuell in die Ursprungszeit des Hip-Hop Anfang der 70er-Jahre geschickt, gekleidet mit Sneaker und Trainingsanzug. Passend zum Thema: Vor 50 Jahren wurde der Musikstil erstmals in einem New Yorker Club aufgelegt und leitete damit ihren Aufstieg zu einer weltweit gefeierten Subkultur ein.

Vor 50 Jahren wurde Hip-Hop zum ersten Mal in New York aufgelegt

Dieses Jubiläum steht auch im Fokus der Music Week, die am 27. Oktober beginnt und mit 62 Veranstaltungen an über 30 Orten ein breites Programm verspricht. Es ist nach der Premiere während der „MTV Europe Music Awards“ im vergangenen Jahr bereits die zweite Auflage der Eventwoche. Man hoffe damit eine „Legacy“ (zu deutsch: Vermächtnis) in Düsseldorf begründen zu können, wie sich Keller auch sprachlich sicher im Stil der Branche ausdrückte. Die prominente Eventwoche könnte es also auch in den kommenden Jahren hier geben.

Im Mittelpunkt der Veranstaltungen wird natürlich die Musik liegen. Neben den Konzerten greift das Rahmenprogramm aber vor allem auch die kulturbedeutsamen Effekte der Musikrichtung auf. „Kulturelle Elemente des Hip-Hop sind heute in vielen Branchen omnipräsent. Es hat die Gesellschaft über Generationen hinweg verändert. Hip-Hop ist der Ursprung, warum wir heute Sneaker zum Anzug tragen können“, sagt Timo Schmitz.

In seinem „5P Style Restaurant“ auf der Kiefernstraße findet der offizielle Startschuss der Veranstaltungsreihe am Freitag um 16 Uhr statt. Bei „Roots of Hip Hop“ wird die Historie und die Anfänge der Musikrichtung in der Landeshauptstadt im Rahmen einer Fotoaustellung gezeigt, begleitet von Live-Auftritten der beiden namhaften Lokalkünstler Soulside Collective und Habesha. „In Düsseldorf gab es schon früh einige Begegnungsstätten, wo Hip-Hop-Sessions stattfanden“, erinnert sich Rapper Haben „Habesha“ Tesfai. „Weil die Graffiti-Szene hier von Anfang an schon groß war.“

Die Entwicklung der lokalen Szene nehmen auch die „Sound of Düsseldorf“-Stadtführungen von Sven-André Dreyer und Michael Wenzel in den Blick. Zwischen dem Worringer Platz und Flingern werden Orte gemeinsam mit Experten abgelaufen, die etwa für die Popularität der Musikrichtung eine große Bedeutung haben. „Vor 40 Jahren hat es hier begonnen. Inzwischen sitzen viele Künstler und Labels mit einer großen Reichweite hier“, sagt Dreyer. Auch Kunstausstellungen, etwa in der „Its Art, Baby“-Galerie auf der Nordstraße, oder Diskussionsrunden wie beim „Female Voices Panel“ der lokalen Kreativwirtschaft am 28. Oktober begleiten die Events. Für die meisten Veranstaltungen muss man vorab Tickets buchen. Einige sind bereits ausverkauft. Es werden aber auch kostenlose Veranstaltungen im Rahmen der „Music Week“ geboten: Etwa Yoga am Sonntag zu Hip-Hop-Klängen im „Club MTV“, der Hauptveranstaltungsstätte im Rather Dome. Zuvor wird es dort auch einen kostenlosen Tanzkurs für Zehn- bis 16-Jährige geben. Denn auch der „Breakdance“ ist ein wichtiges Element der Hip-Hop-Kultur.