App-Gründer Mymudo: Düsseldorfer entwickeln eine App für Musik-Wetten

Düsseldorf · Wie entwickelt sich ein neuer Song in den Charts? Darauf soll man mit seinen Freunden wetten können. Die Einnahmen sollen dabei an einen guten Zweck gehen.

Die Mymudo-Gründer Daniel Latsch (l.) und Christian Peitz hoffen, dass ihre Musik-Wetten-App gut angenommen wird.

Die Mymudo-Gründer Daniel Latsch (l.) und Christian Peitz hoffen, dass ihre Musik-Wetten-App gut angenommen wird.

Foto: ja/mymudo

Die Backstreet Boys haben eine neue Single auf den Markt gebracht. Fünf Jahre sind seit der letzten vergangen – die hatte mittelmäßigen Charterfolg. Der neue Song ist auf Platz 63 eingestiegen. Aber sicher geht der doch noch so richtig durch die Decke, oder? Wollen wir wetten?

Genau so eine Art von Wette wollen die beiden Gründer Daniel Latsch und Christian Peitz bald möglich machen. Mit ihrem Startup Mymudo soll es eine Plattform geben, auf der die Nutzer über neue Musik diskutieren und sich austauschen – und mit virtuellem Geld auf die Chartbewegungen ihrer Lieblingslieder setzen können.

„Diese Gespräche führt man doch im Bekanntenkreis immer wieder. Zumindest wenn man musikbegeistert ist“, sagt Christian Peitz und meint Diskussionen über neue Musik und Künstler. Bei genau so einem Gespräch kam dann auch die Idee, echte Wetten dafür anzubieten.

Das Prinzip ähnelt der klassischen Sportwette. Gewettet wird auf Chartbewegungen – also welcher Titel bei der nächsten Auswertung steigen oder fallen wird. Grundlage sollen die offiziellen Daten der Auswerter sein, mit denen die beiden gerade noch im Gespräch sind. Einfluss auf die Quoten könnten Suchanfragen sein – bei Google, Youtube oder Spotify.

Die beiden Unternehmer sind selbst begeisterte Musiker. Oder Musiker in Rente, wie Christian Peitz es formuliert. Er wirkt wie einer dieser Menschen, die immer auf der Suche nach etwas Neuem sind. Immer wieder gibt es für ihn neue Projekte. Paradox klingt, dass er derzeit fest angestellt bei einer Versicherungsfirma arbeitet. „Mit den Versicherungen selbst habe ich aber wenig zu tun. Ich arbeite dort in der Zukunftswerkstatt“, stellt der 32-Jährige klar. Zwölf Jahre war er mit der Band The Fog Joggers unterwegs. Bei einem seiner Projekte hat er Daniel Latsch kennengelernt. Der 30-Jährige ist Kommunikationsdesigner und als Freiberufler in ganz unterschiedlichen Bereichen unterwegs. Immer wieder hatten die beiden beruflich miteinander zu tun – und hatten Lust, mit Mymudo etwas neues zu starten.

„Wichtig ist uns bei dem Projekt vor allem der Spielerische und Kommunikative Teil“, sagt Peitz. Sie wollen nicht wie ein klassischer Wettanbieter nur Wetten anbieten. Es soll vielmehr eine große Plattform geben, wo man sich ein Profil anlegen und neben dem Wetten auch mit anderen Nutzern austauschen und über Musik diskutieren kann. Für die Wetten soll es eine eigene Währung geben, die man kaufen und dann einsetzen kann. „Dass man dabei Geld gewinnt, soll einfach ein zusätzlicher Anreiz sein“, sagt Peitz. Es gehe nicht darum, dass hier große Gewinnsummen gehandelt werden, finden beide.

Das Geld, das durch die Wetten in ihre Kassen fließt, soll dann wiederum für einen guten Zweck investiert werden – zumindest zum Teil. „Die Musikbranche ist nicht immer ein schönes Geschäft“, sagt Peitz. Das hätten beide schon am eigenen Leib erfahren. Es gebe eine große Menge an wirklich guten Künstlern, die den Durchbruch aber nie wirklich schafften. Die wollen die Gründer unterstützen. „Ein Teil der Einnahmen soll in einen Fonds fließen, der jungen Musikern unter die Arme greift“, sagt er.

Bislang sei das Startup noch in einer frühen Phase. Die beiden stehen kurz davor, eine erste Beta-Version ihrer Website auf die Beine zu stellen. Dafür werden momentan noch Unterstützer gesucht. Mitte des kommenden Jahres hoffen sie, mit einer ersten Version an den Start gehen zu können. Die soll sich dann gemeinsam mit den Nutzern weiterentwickeln.