Karneval Ein Wagen für alle Religionen beim Zoch

Düsseldorf · Prinzenpaar besuchte erstmals die Jüdische Gemeinde, wo es weitere Neuigkeiten gab.

Das Prinzenpaar mit Ruth Rubinstein (links davon), Giselle Spiegel und  Michael Szentei-Heise.

Foto: Michaelis, Judith (JM)

Wir erinnern uns: Im letzten Jahr hatte die jüdische Gemeinde zum ersten Mal mit eigenem Wagen am Karnevalszug in Düsseldorf teilgenommen. Dieses Jahr wurde eine weitere Premiere gefeiert: Das Prinzenpaar besuchte am Dienstagabend die Jüdische Gemeinde in der Synagoge am Paul-Spiegel-Platz.

Mit lautem "Düsseldorf Helau" und "Düsseldorf Schalom" empfing die Gemeinde den Prinzen und seine Venetia. Stolz wurden die beiden zusammen mit ihrer Leibgarde begrüßt – wenn auch mit leichter Verspätung, da Prinz Martin seinen Umhang vergessen hatte. 

Der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde, Michael Szentei-Heise, stellte das Motto des diesjährigen Karnevalswagen vor: "Es wird einen interkonfessionellen Wagen geben, der alle Religionen vereinigt. 1922 gab es diese Premiere schon einmal beim Kölner Karneval, 1923 wurde sie wieder verboten. Heute setzen wir ein Zeichen!"

Prinz Martin lobte in seiner Rede die Arbeit von Szentei-Heise in der Jüdischen Gemeinde. Venetia Sabine folgte: "Es ist mir eine Ehre, hier dabei sein zu können und gemeinsam Karnevalsgeschichte zu schreiben." 

Bei der anschließenden Verleihung des neuen Ordens der Jüdischen Gemeinde wurden das Prinzenpaar und seine Garde, die Polizeiarbeit, und auch die Spende des Privatmannes Wolf Kretzschmar hervorgehoben, der für seine Spende von 1940 Euro (sein Geburtsjahr) geehrt wurde.

Der Karnevalsorden der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf.

Foto: Tom Oswald

Der erste Besuch des Prinzenpaares war geprägt von emotionalen Momenten. Auch Szentei-Heise sagte: "Heute wird Geschichte geschrieben." Jedoch sei es auch ein erklärtes Ziel, dass der Besuch des Prinzenpaares in der Jüdischen Gemeinde keine einmalige Sache bleibt, sondern ein fester Termin in der Session wird.