Neue Eventfläche Der erste Schritt auf dem langen Weg zum Open-Air-Park in Düsseldorf

Düsseldorf · Beim Bürger-Forum in der Arena kamen Freunde und Gegner der Eventfläche auf dem Messeparkplatz zu Wort. Frühestens im Sommer 2020 könnte das erste Konzert dort steigen.

Das Bürgerforum zur geplanten Open-Air-Fläche gab Möglichkeit zum Informieren und Anregungen geben.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Wilfried Meyer

Der erste Schnellschuss mit Ed Sheeran landete im vergangenen Sommer bekanntlich im Ofen. Deshalb plant die Stadt das Projekt „Open Air Park auf dem Messeparkplatz P1 jetzt ganz ordnungsgemäß mit allem, was ein Bebauungsplanverfahren so vorsieht, bis es der Rat absegnet. Vier bis sechs Großkonzerte oder Festivals mit bis zu 80 000 Besuchern sollen dort zwischen Ende Mai und Ende Juli steigen. Der erste Schritt dorthin wurde am Freitagnachmittag getan: Mit einer Ortsbegehung des 20-Hektar-Areals und anschließendem Bürgerforum im Südeingang der Arena.

Nur etwa 100 Besucher kamen und die Hälfte davon waren auch noch Funktionäre vom IHK-Referenten bis zum Ratspolitiker. Zunächst stellte OB Thomas Geisel die umfassende, über das vorgeschriebene Maß hinausgehende Beteiligung der Öffentlichkeit heraus, versprach einen möglichst schonenden Eingriff in die Natur, machte aber aus seiner Position keinen Hehl: „Ich bin für diesen Open-Air-Park.“ Das ist erst recht Michael Brill, der Chef von D.Live, der Event- und Hallentochter der Stadt. Die Fläche sei ein „ungeschliffener Diamant“, die Düsseldorf als Standort sehr zugute kommen werde, denn: „Sie ist praktisch vollkommen spielfertig, verkehrlich toll angebunden, liegt zentral, aber zugleich weit genug von aller Wohnbebauung entfernt.“

Das sehen manche Anwohner natürlich anders. Siegfried Küsel vom Heimat- und Bürgerverein Stockum-Lohausen begründete das Nein zu dem Projekt im „Landschaftsschutz- und Wasserschutzgebiet“ vor allem mit der Lärmbelästigung (zusätzlich zum Fluglärm) und dem zu erwartenden Autostrom in die Anwohnerstraßen. Stadt und D.Live versprechen, das zu verhindern, indem – ähnlich wie bei Messen oder Fortuna-Spielen – „Unbefugten“ die Zufahrt zu den Wohngebieten von vorneherein verwehrt werde.

Planungsamtsleiterin Ruth Orzessek-Kruppa betonte, alle Einwände von Bürgern mindestens ernst zu nehmen: „Wir können es nicht allen recht machen, aber vielen.“ Auf jeden Fall sollen so wenig Bäume wie irgend nötig weichen, maximal 60, sagte sie. Die Öffentlichkeitsbeteiligung geht in diesem Jahr weiter, es wird eine Ausstellung, Ortsbegehungen und eine Auslegung aller Pläne geben. Frühestens im Sommer 2020, eher aber erst später könnten dann die ersten Großevents auf der neuen Fläche stattfinden.