Nach Germanwings-Absturz: Stadtspitze gedenkt der 150 Opfer

Düsseldorf. Nach dem schrecklichen Flugzeugunglück ist die Stimmung im Rathaus am Mittwoch gedrückt. Kaum ein Laut ist zu hören, als sich rund 100 Mitarbeiter der Verwaltung im Foyer versammeln.

Die Düsseldorfer Stadtspitze legte am Mittwoch um 12 Uhr im Rathaus eine Schweigeminute ein.

Foto: Melanie Zanin

Einzig das Klicken der Auslöser der Kameras der Pressefotografen durchbricht die Stille. Und auch sie verstummen, als um 12 Uhr die Schweigeminute für die Opfer des Flugzeugabsturzes, Flug 4U 9525, eingeläutet wird.

Oberbürgermeister Thomas Geisel, der am Dienstag in einer Aufsichtsratssitzung vom Unglück erfahren hatte, ist der Erste, der sich im Anschluss im Kondolenzbuch der Stadt einträgt. Es folgen Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke und ihre Kollegen Friedrich Conzen und Günter Karen-Jungen sowie Dezernenten der Stadt. Im Laufe des Tages werden viele weitere Einträge hinzukommen. „Wir können heute nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sondern halten inne. Meine Gedanken, meine Trauer und meine Gebete sind mit den Opfern und ihren Angehörigen“, sagt der Oberbürgermeister später.

Nach Flugzeugabsturz: Düsseldorfs Stadtspitze trägt sich ins Kondolenzbuch ein
24 Bilder

Nach Flugzeugabsturz: Düsseldorfs Stadtspitze trägt sich ins Kondolenzbuch ein

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Mit den Gedanken bei den Angehörigen ist auch Svenja Schubert. Die 20-Jährige macht eine Ausbildung bei der Stadt und wirkt sichtlich mitgenommen, als sie ihre Unterschrift ins Kondolenzbuch setzt. „Das war ein richtiger Schock. Freunde von mir waren in Barcelona und sollten am Dienstag zurückkommen“, erzählt sie. Die Freunde saßen nicht in der Maschine. „Aber die Ungewissheit war schrecklich.“

Zum Normalbetrieb wollte man bei der Stadt am Mittwoch nicht übergehen, eine Reise nach Haifa hatte der OB abgesagt, im Planungsausschuss beschränkte man sich auf die drängenden Dinge, der Sportausschuss fiel aus. In ganz NRW war Trauerbeflaggung angeordnet. Die Stadt will den Betroffenen nun individuell helfen. Schließlich trauere jeder anders und es gibt ja keine „Dienstanweisung Trauerfall“, so Geisel.

Noch am Dienstag hatte er den Angehörigen der verunglückten Passagiere am Flughafen sein Beileid ausgesprochen. „Man macht da nicht so viele Worte. Manchmal nimmt man sie einfach nur in den Arm“, schildert er seine Eindrücke. Da Spanien zu den Schengen-Staaten gehört, hat es am Flughafen keine Personenkontrollen gegeben. Das mache — so der Oberbürgermeister — die Situation für Angehörige besonders schwer. Einige hoffen womöglich noch, dass die Verwandten oder Freunde vielleicht doch nicht an Bord gegangen sind.