Stadt unter Schock, Geisel tröstet Angehörige
Oberbürgermeister verschiebt Israel-Reise, Trauer-Beflaggung am Rathaus.
Düsseldorf. Die Nachricht vom Absturz des Fluges „4U 9525“ erreicht Oberbürgermeister Thomas Geisel am Dienstagvormittag in einer Sitzung des Rheinbahn-Aufsichtsrates. Er ist Vorsitzender des Gremiums. Rasch entscheidet er sich, die Sitzung abzubrechen. Jetzt ist Krisen-Management gefragt.
Das betrifft auch seine eigene Planung — denn eigentlich will Geisel am Nachmittag nach Israel fliegen. Auf dem Programm steht u.a. ein Besuch der Partnerstadt Haifa. Gebucht ist der Flug ausgerechnet bei Germanwings. Geisel entscheidet schließlich, die Reise vorerst nicht anzutreten. Ob er sie verspätet antritt oder ausfallen lässt, ist bei Redaktionsschluss noch nicht entschieden.
Stattdessen fährt der Oberbürgermeister zum Flughafen, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Mit Flughafenchef Ludger Dohm informiert er sich im Krisenstab über die Lage. „Ich bin tief betroffen über dieses furchtbare Flugzeug-Unglück“, sagt er anschließend. „Ich habe mit einigen Angehörigen der Opfer gesprochen und all den Menschen gedankt, die sich um sie kümmern, den Notfallseelsorgern und Notfallpsychologen, den Mitarbeitern von Germanwings und Lufthansa sowie den Einsatzkräften der Feuerwehr und des Flughafens. Meine Gedanken und Gefühle sind bei den Opfern und ihren Angehörigen.“
Dass ein schlimmes Unglück passiert ist, wird auch symbolisch deutlich gemacht: Mitarbeiter des Rathauses hissen die Trauerbeflaggung. Damit die Düsseldorfer ihre Anteilnahme ausdrücken können, liegt am Mittwoch im Foyer des Rathauses, Marktplatz 2, ein Kondolenzbuch aus. Ab 12 Uhr — und in den nächsten Tagen stets von 8 bis 18 Uhr — können Bürger dort ihr Mitgefühl ausdrücken.