Rund 50 Angehörige von Absturzopfern im Düsseldorfer Flughafen
Es ist der Tag danach, an dem die Angehörigen der Opfer des Germanwings-Absturzes erneut den Düsseldorfer Flughafen aufsuchen. Sie wollen die Trauer teilen und sie suchen Hilfe.
Düsseldorf (dpa). Einen Tag nach dem Absturz der Germanwings-Maschine haben sich rund 50 Angehörige von Todesopfern im Düsseldorfer Flughafen aufgehalten. Die Hinterbliebenen werden von der Öffentlichkeit und dem normalen Airport-Betrieb abgeschirmt. Sie seien von rund 60 Notfall-Seelsorgern und Psychologen betreut worden, sagte ein Airportsprecher.
Mehrere Angehörige seien über Nacht geblieben, einige erst am Mittwoch eingetroffen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte die Angehörigen aufgesucht und sich nach einem Gespräch mit ihnen erschüttert gezeigt. „Das war mit Abstand das Schlimmste der letzten 20 Jahre - seit ich in dieser Branche bin“, sagte er.
Ein Sonderflug soll die Hinterbliebenen am Donnerstag nach Marseille bringen. Man werde den Betroffenen jede erdenkliche Hilfe gewähren, sagte Spohr - sei sie psychologischer oder finanzieller Art. Er sei bereits am Dienstag mit dem Hubschrauber über den Absturzort geflogen, aber das Treffen mit den Angehörigen sei noch viel bestürzender gewesen. Für Germanwings-Crews, die nach dem Absturz nicht hätten fliegen wollen, habe er „volles Verständnis“, versicherte Spohr. Sie seien zum Teil mit den Opfern befreundet gewesen.
Die „besten Experten der Welt“ seien nun mit den Untersuchungen zur Absturzursache befasst. Er rechne mit einer raschen Aufklärung. Spohr betonte erneut, dass sich der Airbus A320 der Tochter-Airline Germanwings technisch in einwandfreiem Zustand befunden habe.
In der Abflughalle des Airports wurde am Mittwoch eine provisorische Gedenkstätte aufgebaut und ein Kondolenzbuch ausgelegt, vor dem sich rasch eine Schlange bildete. Unter den Trauernden waren viele Flugbegleiter. Airport-Besucher brachten Kerzen, Blumen und Gedenkbotschaften in verschiedenen Sprachen.