Ordner schlägt DEG-Fan mehrfach ins Gesicht
Vor Gericht entschuldigte sich der 31-Jährige bei dem Fan. Er habe überreagiert.
Düsseldorf. Sebastian S. zeigt Einsicht. Der 1,90 Meter große Mann erhebt sich von der Anklagebank und reicht Uwe Ihde die Hand. „Es tut mir leid. Ich habe überreagiert. Ich hätte Sie nicht schlagen dürfen“, sagt er. Sebastian S. hatte als Ordner einen 47-jährigen DEG-Fan nach einer Diskussion zu Boden gedrückt und ihn zweimal ins Gesicht geschlagen. „Ich habe die Situation falsch eingeschätzt und hätte anstatt zu schlagen Verstärkung holen sollen“, sagt er heute.
Uwe Ihde war am 21. Januar 2014 in bester Feierlaune gewesen. Schon früh morgens hatte er sich mit seinen Kollegen vom DEG-Fanclub mit Bier und Live-Musik für das Heimspiel am Nachmittag gegen Straubing in Stimmung gebracht. „Nie im Leben wäre ich darauf gekommen, dass der Tag für mich im Krankenhaus endet“, sagte der 47-Jährige am Mittwoch vor Gericht aus. „Seit 23 Jahren habe ich eine Dauerkarte. Ich weiß, wie man sich beim Eishockey benimmt“, so der Berufskraftfahrer und Rock ’n Roll-Fan.
Doch an diesem Tag eskalierte eine Diskussion zwischen Uwe Ihde und dem Sicherheitsordner Sebastian S. Der Grund: Ihde und seine DEG-Kumpels stellten sich in den Gästeblock des ISS-Doms — ohne die passende Karte vorweisen zu können.
„Ich sprach mit einem Mann vom Sicherheitsdienst und wollte zu unserem Fanbeauftragten, um die Sache zu klären. Doch dann ließ man den Ordner auf mich los“, schilderte Ihde. Der angeklagte Sebastian S. hingegen stufte die Situation als gefährlich ein: „Ich dachte, der Fan sei aggressiv und wollte die Situation kontrollieren“, sagt er.
Uwe Ihde nahm die Entschuldigung des Ordners an. Sebastian S. will dem Fan ein Schmerzensgeld in Höhe von 1000 Euro zahlen. Das Gericht stellt dem 31-Jährigen nach Eingang der Zahlung eine Verurteilung wegen Körperverletzung und eine Geldstrafe in Aussicht. „Ich habe meine Arbeit beim Sicherheitsdienst an den Nagel gehängt“, sagte der 31-Jährige. Das Urteil wird noch verkündet.