Nachwuchs für die Feuerwehr: Mehr als nur Löschen lernen

Seit Samstag hat auch der Technik- und Kommunikationszug der Feuerwache 10 offiziell eine Jugendgruppe.

Düsseldorf. Eigentlich wollte Rafail nie Feuerwehrmann werden. Aber dann: „Bei uns im Jugendclub ist einer von der Freiwilligen Feuerwehr vorbei gekommen und hat gefragt, wer mitmachen möchte. Ich hab mir das mal angeschaut und es hat großen Spaß gemacht“, sagt der 15-Jährige Jung-Feuerwehrmann. „Ich möchte nach der Schule Kfz-Mechatroniker werden, aber nebenher auch freiwilliger Feuerwehrmann.“ Rafail gehört zur Jugendgruppe des Technik- und Kommunikationszugs der Feuerwache 10 an der Posener Straße 183 in Lierenfeld. Samstagmittag wurde die Gruppe offiziell vorgestellt.

Jede zweite Woche, immer am Donnerstagabend von 18 bis 20 Uhr, treffen sich die zwölf- bis 16-Jährigen in der Feuerwache. Dabei werden sie von den Jugendwarten Denis Zeuke und Daniela Leers betreut. Eine Ausbildung in Erster Hilfe gehört dazu sowie die Bedienung von Feuerlöschern und technischen Geräten. Aber auch Sport und Spiel stehen auf dem Programm. „Natürlich wollen wir Nachwuchs ausbilden, im Vordergrund steht bei uns aber der Spaß“, sagt Daniela Leers. „Die Jugendlichen sollen ihre Freizeit bei uns sinnvoll gestalten können.“

„Man merkt den Jungs an, dass sie sehr viel Spaß am Lernen haben“, so die 25-Jährige freiwillige Feuerwehrfrau. Oft würden die Jugendlichen „lieber noch eine Übung machen, anstatt Fußball zu spielen“. Es gehe aber auch darum, den Jugendlichen Sozialkompetenz und Teamfähigkeit zu vermitteln. „Die Jungs kannten sich vorher untereinander nicht, kommen aber prima miteinander aus. Einzelkämpfer kommen bei uns nicht weiter.“ Das hat auch Rafail schon verinnerlicht: „Am besten gefällt mir, dass ich hier so viele neue Freunde gefunden habe“, findet er.

1993 wurde in Wittlaer die erste Jugendgruppe gegründet, acht weitere folgten bis 2005. Der Technik- und Kommunikationszug in Lierenfeld war die letzte freiwillige Feuerwehr ohne eigene Nachwuchsgruppe. „Als wir die Idee, eine eigene Jugendgruppe aufzubauen, an unseren Zugführer herangetragen haben, war der auch sofort begeistert“, sagt Daniela Leers.

Also wurden sie und Denis Zeuke kurzerhand zu Jugendwarten geschult. Seither kümmern sich die beiden freiwilligen Feuerwehrler mit weiteren Betreuern um die Jugendlichen, bereiten sie mit Übungen auf den aktiven Dienst bei der freiwilligen Feuerwehr vor, gehen mit ihnen Fußballspielen oder Klettern und organisieren Freizeitfahrten und Zeltlager.