Neue Bäder Düsseldorfs Bäder-Baustellen: Zeitpläne und Budgets sind schwer einzuhalten

Düsseldorf · Noch liegen die Neubauten in Flingern und Heerdt im Plan, doch Boden-Altlasten und Bau-Boom sind ein Problem.

Eine Webcam verfolgt den Fortschritt auf der Baustelle des neuen Allwetterbades in Flingern.

Foto: Bädergellschaft

Die Freibadsaison ist beendet, jetzt kann sich die Bädergesellschaft wieder voll auf ihre Baustellen konzentrieren — im wahrsten Sinne des Wortes. Am Flinger Broich entsteht ein neues Kombibad, im  Löricker Freibad wird noch immer am 50-Meter-Becken gewerkelt und das neue „Hallenbad Oberkassel“ wird in Wahrheit in Heerdt an der Pariser Straße gebaut. Ganz reibungslos und ohne Verzögerungen geht es nirgendwo ab, räumt Bäderchef Roland Kettler im WZ-Gespräch ein: „Manchmal bezweifele ich, dass wir zur richtigen Zeit bauen.“

Denn natürlich macht die scheinbar bis in alle Ewigkeit boomende Baukonjunktur auch der Bädergesellschaft das Leben schwer: „Entweder kriegen Sie für einzelne Gewerke erst gar keine Handwerker. Oder deren Angebote sind finanziell praktisch unannehmbar“, sagt Kettler. Noch glaubt er, zeitlich und finanziell einigermaßen im vom Stadtrat vorgegebenen Rahmen bleiben zu können. Aber sicher ist das nicht.  Hier die Baustellen im Einzelnen:


Neues Allwetterbad Flingern: Bei den Abbrucharbeiten am Flinger Broich sind doch gravierendere Altlasten im Bodenaushub zu Tage getreten. „Das belastet unser Budget“, sagt Kettler. Und: Einige Gewerke mussten neu ausgeschrieben werden. Insgesamt indes lägen die Rohbauarbeiten dennoch im Zeitplan, Anfang November soll Richtfest gefeiert werden. Dafür sorgte vor allem das so lange währende Hochsommerwetter, etwa bei Beschichtungsarbeiten. Anfang 2020 soll das Hallenbecken für den Schwimmbetrieb öffnen, ein paar Monate später dann mit Beginn der Sommersaison das neue Außenbecken. Die Kosten sollen alles in allem bei 26.5 Millionen Euro liegen.

Bei den Bauarbeiten für das neue Hallenbad an der Pariser Straße stehen noch Bodenkies-Bohrungen an.

Foto: Christian Herrendorf


Hallenbad in Oberkassel/ Heerdt: Auch an der Pariser  Straße sind Altlasten im Boden ein Problem. Aber ein viel kleineres als in Flingern, denn das künftige Hallenbad im Linksrheinischen ist nicht unterkellert, es wird also nicht in die Tiefe gebaut. Derzeit wird an der Kiesverdichtung gearbeitet, um den Boden zu stabilisieren. Im Oktober startet der Bau der dicken Bodenplatte als Fundament für den Hallenkomplex, der neben den diversen Wasserbecken auch eine neue Heimat bietet für die linksrheinische Bezirksverwaltungsstelle. Direkt nebenan liegen die Parkflächen, auf denen wiederum ein Kunstrasen-Spielfeld (50 mal 70 Meter) für den CfR Links gebaut wird. Dieser Fußballplatz schlägt kostenmäßig ins Kontor, Kettler sagt, da sei noch nicht alles eingepreist und kündigt Verhandlungen mit der Stadt an. Im zweiten Quartal 2020 soll Eröffnung des Bades sein, garantieren kann Kettler das freilich nicht: „Es können noch Störungen auf uns zukommen.“


Freibad Lörick: Die Arbeiten am neuen 50-Meter-Edelstahlbecken neigen sich dem Ende entgegen, verspricht der Bäderchef. Dann wird ein neues Pflaster drumherum gelegt. Bis Jahresende sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein und es wird „ausgewintert“.


Kombibad Benrath: Für den dritten großen Neubau im Bäderkonzept gibt es bislang nur einen Bedarfsbeschluss, Kettler hofft, dass noch in diesem Jahr der entscheidende Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss in den Stadtrat gelangt. Doch noch sind die Planungen und Ausschreibungen nicht abgeschlossen. Zunächst beginnen 2019 die Arbeiten im Freibadbereich mit dem Abbruch von Umkleidekabinen. Das Hallenbad an der Regerstraße bleibt bis Ende Januar geöffnet, dann soll die Halle am Flinger Broich den Schulschwimmbetrieb von Benrath übernehmen können.