Neue Hauptrouten und Co: Stadt baut das Radnetz aus
Neues Konzept für sichere und schnelle Verbindungen vorgestellt.
Düsseldorf. Mehr breite Radfahrstreifen und bessere Radwege — vor allem an Hauptverkehrsstraßen: So will die Stadt der seit Jahren wachsenden Bedeutung des Radverkehrs mehr Rechnung tragen. Denn immer mehr Düsseldorfer fahren mit dem Rad, das ist gerade in den Sommermonaten auf den Straßen unübersehbar. „Das Rad ist oft einfach die schnellste Möglichkeit, in der Stadt voran zu kommen“, sagt Oberbürgermeister Thomas Geisel.
In den letzten Jahren stieg der Anteil des Fahrrads am Verkehrsaufkommen von 8,5 auf 12,5 Prozent, 2020 sollen es mindestens 16, besser sogar 25 % sein. Am 24. September bringt Verkehrsdezernent Stephan Keller das Konzept im Verkehrsausschuss ein, er kündigt einen „Quantensprung in Sachen Fahrradfreundlichkeit“ an. Der Sprung freilich ist gedehnt, denn Keller räumt ein, dass bis zur Umsetzung locker fünf Jahre vergehen.
Beauftragt noch vom alten OB Elbers haben Ingenieurbüros einen Radplan fürs Stadtgebiet entwickelt. 500 Straßen haben sie sich angeschaut und daraus ein „Wunschnetz“ gewoben, das vor allem Verbindungen zwischen Stadtteil-Zentren und in die City vorsieht. Keller nennt die wesentlichen Kriterien: „Das Radhauptnetz muss leicht erkennbar und einprägsam, die Wege müssen breit und sicher sein und schnelles Fahren ermöglichen.“
Dieses ambitionierte Vorhaben lässt sich auf den vorhandenen Straßen unterschiedlich schnell umsetzen. Viele erfüllen schon jetzt den geforderten Standard mit zwei Meter breiten Radstreifen oder sie können ohne viel Aufwand hergerichtet werden. Dann gibt es aber auch Straßen, die — wie die Kölner Landstraße — zwar Radwege haben, die jedoch nur durch gravierende Eingriffe in den Verkehrsablauf oder durch größere Baumaßnahmen auf das gewünschte Niveau kommen. Oder gar Magistralen wie die Merowingerstraße, wo es noch gar nichts für Radler gibt. Dort sollen Radstreifen auf Kosten von Parkplätzen am Rand angelegt werden.
Weitere Bausteine können markierte Farbahnen für mehrer Nutzer (Rad, Auto) wie in Amerika sein. Oder die Einführung von Tempo 30 für Autos, Keller nennt hier als denkbares Beispiel die Luegallee. Die hatte einst einen breiten Radstreifen, bis ihn 199 der damals neue OB Joachim Erwin überpinselte ...