Neue Sportparks für Flingern und Mörsenbroich

Von der seit Jahren geplanten „Sportmeile Flinger Broich“ bleibt ein Multifunktionsfeld übrig — für Ballspiele, Fitness und Bouldern. Auf dem Agon-Aschenplatz sind „Pumptrack“ und „Mini Bowl“ geplant.

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Sportmeile, Sportpark oder einfach nur Streetpark: Wie genau das neue Jedermann-Angebot am Flinger Broich heißen soll, ist noch unklar. Ansonsten aber kommt allmählich Klarheit in ein Projekt, das seit Jahren in der Warteschleife hängt. Jetzt hat die Stadt die Bürgerbeteiligung in Flingern ausgewertet und die Resultate im Sportausschuss vorgestellt.

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Schon räumlich ist vom alten Ziel einer zusammenhängenden „Sportmeile Flingern“ nicht viel übrig geblieben, genau genommen sind es nur 4000 Quadratmeter. Das entspricht nicht mal einem Fußballplatz. Allerdings werden am Flinger Broich dafür ja andere Pläne Realität: Der Neu- und Umbau des Allwetterbades. Und der Bau eines Nachwuchsleistungszentrums der Fortuna auf dem Areal des früheren Vereins SC Flingern (davor DJK Rheinfranken).

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Die Bürgerbeteiligung in Form einer Online-Befragung zum Sportpark nutzten 567 Düsseldorfer, „auswertungsreife Rückläufe“ gab es 355. Grundsätzlich wurde ein breites, vielfältiges Sportangebot für Jedermann ohne Zugangsbeschränkung (etwa Vereinsmitgliedschaft) gewünscht. Nach der detaillierteren Auswertung wird nun folgendes Grundkonzept vorgeschlagen auf dem Areal, dass gegenüber dem Parkplatz am Kunstrasenplatz der Fortuna (Flinger Broich /Ecke Rosmarinstraße) liegt: Zwei Multifunktionsflächen für verschiedene Sportarten und Ballspiele, davon eine überdacht, Outdoor-Fitnessgeräte, Tischtennisplatte, Boule, eine Boulder-Wand zum Klettern sowie ein Kinderspielplatz mit einem Kiosk und WC. Und drumherum soll es auch noch eine Art Laufbahn geben. Verworfen wurden — aufgrund von alternativen Angeboten in der Nähe — ein Beach-Volleyball-Feld und eine Skate-Anlage.

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Ob und wann das alles nun endlich umgesetzt wird, ist freilich weiter offen. So richtig begeistert zeigten sich die Sportpolitiker nicht, Monika Lehmhaus (FDP) etwa stört — wie so oft —, dass auch hier wieder Fußball gespielt werden können soll: „Gibt es denn nicht genügend Bolzplätze in der Umgebung?“, fragte sie.

Indirekt und scheinbar ohne Absicht brachte Stadtdirektor Burkhard Hintzsche die Ergebnisse der Bürgerbefragung ins Wanken, als er bei den Ergebnissen nachhakte. Ja, mit zwölf Prozent (von 355 Befragten) wünschten sich die meisten Outdoor-Fitness. Tatsächlich jedoch handelt es sich dabei nur um etwa 42 Bürger. Street-Basketball und Laufen wünschten sich sieben Prozent — also 25 Befragte. Im Raum stehen blieb die unausgesprochene Frage: Reicht das als Grundlage für eine Planung, die wirklich bei den Leuten in Flingern und Umgebung ankommt? Man wird es sehen. Der Bau- und Finanzierungsbeschluss kann ohnehin frühestens 2018 vorgelegt werden.

Weiter gediehen sind da die Pläne für die multifunktionale Sportfläche in Mörsenbroich an der Sankt-Franziskus-Straße. Auf dem alten, maroden Aschenplatz von Agon 08, auf dem bis Ende 2016 ein Flüchtlingszelt stand, soll ein kleineres Fußball-Kunstrasenfeld für den Verein (Bambinis bis E- oder D-Junioren) entstehen, daneben ist Platz vor allem für Trendsportarten vorgesehen. So für eine „Pumptrack“, also eine befestigte, stark gewellte Rundbahn, die mit Inlinern, Skateboard, Roller oder Fahrrad befahren werden kann. Im Juni stand hier bereits eine solche Anlage zur Probe und erfreute sich großer Beliebtheit bei der Jugend.

Daneben soll es ein „Mini Bowl“ (eine Mulde zum Beispiel für BMX-Fahrer), eine Boulderanlage zum Klettern, Fitnessbereich mit Outdoor-Geräten und eine asphaltierte „Tanzfläche“ für verschiedene Zwecke geben. Der Baubeginn ist fürs Frühjahr 2018 avisiert, im Sommer wäre dann alles fertig. Die erste Kostenschätzung liegt bei 350 000 Euro.