Neuer Knatsch auf’m Carlsplatz
Händler fühlt sich bedroht und hängt seine Vorwürfe aus — Geschäftsführer widerspricht.
Düsseldorf. Zwischen manchem Händler auf dem Carlsplatz ist die Atmosphäre inzwischen derart vergiftet, dass man sich fragt, wie die Frischware dabei genießbar bleiben kann. Jetzt gibt es wieder mal neuen Knatsch: Bio-Händler Parvis Ahmadzadeh (verkauft vor allem Brot und Käse) hat Freitagvormittag gleich mehrere Schilder in seine Verkaufsbude gehängt, dort erhebt er schwere Vorwürfe gegen die Marktleitung. Da heißt es: „Liebe Kunden, wir schließen am 02.08.2014. Der Marktvorstand und Beirat haben uns zu diesem Schritt gezwungen, uns wurde die Zwangsräumung angedroht.“
Von der WZ darauf angesprochen, räumt der Händler ein, seit mehreren Monaten mit der Miete im Rückstand zu sein. „Die Geschäfte laufen nicht gut auf dem Marktplatz.“ Dennoch wolle er weitermachen, habe um Ratenzahlung gebeten. Die sei ihm erst zugesagt worden, „dann aber hat man mir Papiere vorgelegt, die auch eine Vertragsauflösung vorsehen“. Das habe er nicht unterzeichnen wollen. Mehrfach habe man ihm daraufhin gedroht, rüde Worte seien auch direkt an seinem Stand gefallen — vor Kunden und der Familie. „Meine Kinder haben geweint, wir haben Angst.“
Der neue Carlsplatz-Geschäftsführer Heiner Röckrath weist die Vorwürfe ruhig und bestimmt zurück. Das Gegenteil sei der Fall: „Ich bin moderat bis zur Schmerzgrenze.“ Man sei stets fair mit dem Händler umgegangen, doch sei eine gütliche Einigung bisher an dessen Ansprüchen gescheitert. Was nun? Das werde man intern beraten.
Der Händler wiederum beklagte Freitagnachmittag, er sei aufgefordert worden, die Schilder abzuhängen. „Aber das sehe ich gar nicht ein.“ So oder so: Die Zeit des Bio-Händlers scheint bald abgelaufen. Denn sein Inventar hat er schon an einen Nachfolger verkauft — der wohl auch Bioprodukte anbieten wird.