Sturmschäden: 20 000 Bäume sind nicht zu retten
Im Stadtwald ist der Schaden deutlich größer als erwartet. Gesperrte Wege werden kontrolliert.
Düsseldorf. Die Schäden im Forst sind deutlich schlimmer als erwartet: Es sind doppelt so viele Bäume, die dem Pfingststurm zum Opfer gefallen sind. Erste Schätzungen beliefen sich auf 10 000 Bäume, doch nun wurde die Schadensbilanz auf 20 000 Bäume nach oben korrigiert.
Nach einer genaueren Begutachtung wurde festgestellt, dass viele Bäume stark beschädigt sind. Aus Sicherheitsgründen müssen diese gefällt werden, so dass der Schaden deutlich höher ist, als bisher angenommen. „In den Stämmen sind häufig Risse, die nicht sofort erkennbar sind“, erklärt Umweltdezernentin Helga Stulgies. Die Menge der zerstörten Bäume entspricht etwa dem, was die Forstabteilung sonst binnen vier Jahren bei Durchforstungen im Wald schlägt.
Das Regionalforstamt Niederrhein hat am vergangenen Donnerstag für Düsseldorf eine Ordnungsbehördliche Verordnung erlassen. Im Grafenberger Wald, Aaper Wald und in den Privatwäldern in Angermund gilt bis einschließlich 30. September: betreten verboten.
„Bei der Begutachtung der Wälder wurde festgestellt, dass das Gefahrenpotenzial deutlich höher ist als erwartet“, erklärt der Leiter des Regionalforstamtes Niederrhein Otto Pöll.
„Mitarbeiter des Regionalforstamtes und der Forstverwaltung der Stadt werden das Verbot stichprobenartig kontrollieren. Auch die Polizei wird verstärkt darauf achten.“ Zuerst bleibe es bei einer Belehrung und Verwarnung. Bei besonders renitenten Personen könnten aber auch Geldbußen von bis zu 25 000 Euro vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW verhängt werden. „Es geht nicht darum, Bußgelder zu verhängen, sondern Schaden für Dritte zu vermeiden“, sagt Otto Pöll. An den Haupteingängen der Gebiete weisen Schilder auf die Sperrung hin.
Die Polizei werde bei ihren Streifen auch die gesperrten Gebiete im Blick halten, kündigt Sprecher Marcel Fiebig an. „Wir werden Personen anhalten und auch die Personalien aufnehmen, aber keine Sondereinheiten machen“, sagt er.
Ausgenommen von der Sperrung sind der Wildpark und der Waldspielplatz Müllers Wiese. Die meisten Parks sind derweil weiterhin vollständig gesperrt, ebenso der Nordfriedhof. Immerhin: fast sechzig Prozent der Spielplätze sind mittlerweile wieder geöffnet.