Buch Rheinhold und Rheinhilde auf den Spuren der Gesundheit
Düsseldorf · Im vierten Band der Buchreihe entdecken Rheinhold und Rheinhilde Parallelen zwischen der Stadt und dem menschlichen Körper.
Im Rheinturm ist an diesem Morgen ordentlich etwas los: 28 Grundschüler drängen sich in den Aufzug nach oben. Die Klasse 4c der Friedrich-von-Bodelschwingh-Grundschule Oberkassel ist zur Buchvorstellung des vierten Bandes von „Rheinhold und Rheinhilde“ eingeladen. Erst einmal haben sie keinen Blick für die beiden Maskottchen. Die Schüler pressen ihre Nasen an die schrägen Fensterscheiben und suchen in der Ferne Orte, die sie kennen.
Für die Buchvorstellung von „Rheinhold und Rheinhilde“ liegt es nahe, den Rheinturm auszuwählen. In den Kinderbüchern spielen der Rheinturm Rheinhold und sein Spiegelbild Rheinhilde die Hauptrolle. Als Rheinturm hat Rheinhold einen tollen Blick über die Landeshauptstadt Düsseldorf. Er vermisst aber jemanden, mit dem er sich über das, was er sieht, austauschen kann. Doch dann entdeckt er in seinem Spiegelbild Reinhilde eine Freundin, mit der in der Stadt auf Entdeckungstour geht.
Die Idee zu den Geschichten von „Rheinhold und Rheinhilde“ stammt aus der Werkstatt für angepasste Arbeit (WfaA). „Die Kinder sollen über die Geschichten Düsseldorf kennen lernen“, sagt Thomas Schilder, Geschäftsführer der WfaA. Gleichzeitig will die Werkstatt, in der Menschen mit Behinderung Arbeit finden, Artikel von Düsseldorfern für Düsseldorfer schaffen. Die Bücher werden extern gedruckt, die Artikel wie Tassen, Brotdosen oder der „Kuschelturm“ in den Werkstätten gefertigt. Anlässlich des vierten Abenteuers bringt die WfaA zum Beispiel Magnete aus Holz heraus. Es sind Auszeichnungen mit Motiven von Rheinhold und Rheinhilde als „Belohnung für einen Tag ohne Süßes“, für „Düsseldorfs besten Wassertrinker“ oder als „Orden für extra langes Schlafen“.
In dem Buch „Rheinhold und Rheinhilde - Mein Körper – meine Stadt“ entdecken die beiden die Stadt als menschlichen Körper. Die Idee dazu hatte Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke. „Ich habe mich gefragt, warum gibt es nicht eine Geschichte zur Gesundheit?“, sagt Meyer-Falcke. In Zusammenarbeit mit der WfaA entstand so das vierte Abenteuer, in dem Rheinhold und Rheinhilde entdecken, dass die Stadt so ähnlich wie der menschliche Organismus funktioniert.
„Gesundheit ist ein wichtiges Thema, das wir schon den Kleinsten näherbringen möchten“, sagt Meyer-Falcke. Mit Beispielen aus dem Stadtleben werden die Abläufe im eigenen Körper auf kindgerechte Art erläutert. Anhand der Flüsse Düssel und Rhein wird zum Beispiel der Blutkreislauf erklärt. Die Müllverbrennungsanlage dient als Synonym für die Leber und anhand der Parks und Bäume in der Stadt erfahren die Leser, wie die Lunge funktioniert. Das U-Bahnnetz wird mit den Nervenbahnen verglichen und die weißen Blutkörperchen haben die Aufgabe wie eine Feuerwehr.
Die Texte werden durch anschauliche und kindgerechte Zeichnungen von Dagmar Gosejacob und Ralf Marczinczik illustriert. Die Autorin Elisabeth Iser ist immer gespannt auf die Reaktionen der Leser. „Ich möchte wissen, ob die Bücher ankommen“, sagt die Pädagogin, die zusammen mit Andreas Meyer-Falcke der Klasse 4c aus den Büchern vorliest. „Es kommt mir aber schon so vor“, sagt sie.
Den Schülern der 4c scheinen die Geschichten gefallen zu haben: „Ich finde es gut, dass Rheinhold jemanden gefunden hat, dem er seine Geschichte erzählen kann“, meint die neunjährige Philippa. Auch Jacob findet es gut, dass Rheinhilde dazugekommen ist: „Sonst wäre die Geschichte langweilig.“ „Die Figuren sehen cool aus“, sagt der neun Jahre alte Benny, der zu Hause die neue Geschichte komplett lesen will. Die zehn Jahre alte Ekaterina und ihre Freundin Luisa finden die Geschichten spannend und lustig. „Die Zeichnungen sind so schön bunt“, sagen sie und kichern über das Bild, auf dem Reinhold und Rheinhilde auf die Toilette gehen.
Das nächste Abenteuer von Rheinhold und Rheinhilde steht auch schon fest: Die beiden entdecken den Düsseldorfer Karneval. Vorgestellt wird das Buch am 16. November zum Kinder-Hoppeditz-Erwachen. Im kommenden Jahr soll dann eine Geschichte über die Rheinkirmes folgen.